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Niklas G. Salm
 

Seit die GrünInnen nicht mehr im Parlament vertreten sind, haben es die Genossen vom Rotfunk besonders schwer. Denn im Herzen ist der durchschnittliche ORFler den GrünInnen sogar noch näher als der SPÖ. Und die GrünInnen haben auch zu allem eine Meinung, wenn auch keine Lösung. Das dauerempörte Gekreische aus der grünen Ecke ist aber für linke Mitarbeiter einer Rundfunk-Kolchose eine feine Sache.

Nur jetzt haben die GrünInnen noch weniger zu sagen als vorher schon. Sie sind zur außerparlamentarischen Opposition degradiert worden. Es gibt kaum noch GrünInnen, die ein nennenswertes Amt innehaben, das man dem ORF-Konsumenten als wichtig und prädestiniert für Wortspenden verkaufen könnte. Wie gut, dass es in dieser verzwickten Situation einen grünen Fels in der braunen Brandung gibt!

Diese Funktion nimmt ein gewisser Rudi Anschober ein. Der Mann ist zwar nur Landesrat in Oberösterreich, wird aber im Staatsfunk als linke Allzweckwaffe eingesetzt. Illegale Einwanderer sollen abgeschoben werden? Rudi Anschober bitte kommen! Die Lehre soll kein Asylgrund sein? Rudi Anschober hat schon eine Gegeninitiative ins Leben gerufen! Die Regierung ist schon wieder so böse? Rudi Anschober hat das auch schon kritisiert. Ein wahrer Hans Dampf in allen Gassen, ein echter linksgrüner Tausendsassa.

Heute ist Rudi Anschober schon wieder zum Kampf gegen alles ausgerückt, was rechts von der linken Wand ist. Diesmal war er in Sachen Klimawandel unterwegs. In Ö1 sprach er beispielsweise zu uns im Mittagsjournal, im Journal um 5 und im Abendjournal. Vermutlich auch davor, danach und dazwischen. Rudi Anschober warnte vor dem Verfehlen der Klimaziele und Rudi Anschober warnte, dass das teuer werden würde. Rudi Anschober rechnete uns auch vor, dass das mindestens acht Milliarden kosten wird, weil die Regierung so böse, dumm und rechts ist.

Warum uns ein Landesrat aus Oberösterreich dauernd die Welt aus linksgrüner Sicht erklären darf, das hat uns der ORF bisher leider noch nicht erklärt. Dabei ist der grüne Jolly Joker wahrlich im Dauereinsatz – und das definitiv nicht nur in den oberösterreichischen Landesnachrichten. Muss Anschober so oft ran, weil der grüne Bundespräsident in eine Art Beamtenlähmung verfallen ist? Der Alleskönner aus Linz ist jedenfalls dank ORF der berühmteste Landesrat Österreichs, noch vor dem roten Peter Hacker in Wien. Der darf nämlich nur ans Mikro, wenn es um das Thema Mindestsicherung geht, während Anschober als Universalgenie glänzt.

Warum fragt der ORF eigentlich nicht öfter auch bei anderen Landesräten nach? Etwa wie Gottfried Waldhäusl der Umgang mit der Mindestsicherung in Wien gefällt? Oder was Elmar Podgorschek vom Krankenhaus Nord hält? Das liegt sicher nur daran, dass niemand Rudi Anschober das Wasser reichen kann – weltweit!