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Werner Reichel
 

Wirkt sich die politische Einstellung auf den Kehlkopf aus? Oder haben sie schon jemals in einem linken Mainstreammedium gelesen, dass linke Demonstranten, Teilnehmer einer linken Parteiveranstaltung, Aktivisten, die Polizisten angreifen, hüpfende Klimaretter oder der randalierende schwarze Block gegrölt hätten?

Ist mir noch nie untergekommen. Anderseits scheint das Grölen zu den Lieblingsbeschäftigungen von Rechten und Konservativen zu gehören. Sobald mehr als fünf oder sechs von ihnen zusammenkommen, grölen sie einfach drauflos. Immer wieder liest man davon. Zum Beispiel im ORF. Der schreibt über eine Veranstaltung von Donald Trump: „(…) sagte der republikanische Präsident unter dem Grölen der Menge bei einer Wahlkampfveranstaltung in North Carolina.“

Stellt sich die Frage, woran ein ORF-Redakteur den Unterschied zwischen grölen und jubeln bzw. rufen erkennt. Braucht man dafür ein besonders feines Gehör? Lernt man das am Publizistik-Institut oder in der Journalismus-FH?

Oder könnte es sein, dass es gar nicht auf so sehr auf Lautstärke, Intonation und Artikulation ankommt, sondern vielmehr auf den Inhalt? „Say it loud, say it clear! Refugees are welcome here!“ Kann man eine solche Parole überhaupt grölen? Oder andersrum: Kann man „Merkel muss weg“ nicht grölen?

Es gibt noch viele andere Tätigkeiten und Verhaltensweisen, die wir nur von Rechten kennen. Sie rotten sich zusammen, marschieren, hetzen, wettern, geifern, hassen oder sie „reiten Attacken“, wie Trump gestern in North Carolina. Alles Dinge, die Linken vollkommen fremd sind. Auf so etwas würden sie nicht einmal im Traum kommen. Sie bauen stattdessen Brücken, fördern den Dialog, retten die Welt und kämpfen für soziale Gerechtigkeit. Sie sind eben doch die kultivierteren, moralischeren, gescheiteren und besseren Menschen. Das muss man als grölender und hassender Untermensch einfach anerkennen.