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Simon Kräuter
 

Die "New York Times" berichtet darüber. Ebenso die "Oberösterreichischen Nachrichten", die "Tiroler Tageszeitung" und die britische "Daily Mail". Selbstverständlich die "Bild" und andere deutsche Medien.  Ein Mensch wird ermordert. In Stuttgart. Auf offener Straße. Am hellichten Tag. In Gegenwart von Passanten. Mit einem Schwert.

Man kann mit Nachrichten manipulieren, wenn man sie etwa verfälscht veröffentlicht, oder subkektiv; indem man sie übertreibt oder herunterspielt. Oder aber indem man sie verschämt versteckt, weil man sie zur Erreichung der eigenen politischen Ziele halt einfach nicht brauchen kann.

Auf orf.at hat man zumindest am Donnerstag, vergeblich nach einer Meldung über das Tagesereignis gesucht, das weltweit Schlagzeilen gemacht hat. Diese augenscheinliche Vertuschung nicht wahrhaben wollend, habe ich am Freitag nochmal gegoogelt, um niemandem Unrecht zu tun: "orf - stuttgart - schwert" führt zu einer knappen Meldung (angeblich veröffentlicht um 12.57 Uhr) auf orf.at, nicht jedoch über das eigentliche Ereignis, sondern über routinemäßig nachgelagerte juristische Schritte: Wie denn sonst hätte sich der Leser ausrechnen können, daß einem Mord die Verhängung einer U-Haft folgt. Die Agenturmeldung wurde schließlich noch um Unerheblichkeiten zurechtgestutzt, die den Leser nur verwirren würden und ihm deshalb nicht zugemutet werden können. Wie zum Beispiel die Nationalität des Täters. Oder ob er denn etwa 2015 nach Deutschland eingereist wäre.

Es ist nicht nötig, Nachrichten zu fälschen, um die gewünschte Reaktion in der Öffentlichkeit zu erreichen. Viel eleganter manipuliert, wer Nachrichten versteckt und nach kurzer Zeit wieder offline nimmt, sowie sie um unangenehme Bestandteile verkürzt. In einem Wahljahr, in dem immigrationseuphorische gegen immigrationsskeptische Parteien gegeneinander antreten.