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Werner Reichel
 

Auf dem neuen österreichischen Nachrichtensender Puls24 wird Sigrid Maurer, neue stellvertretende Klubchefin der Grünen, interviewt. Wobei Interview der falsche Ausdruck ist. Die junge Puls24-Moderatrorin strahlt und lächelt Maurer unentwegt an. Man ist sich offenbar sympathisch.

Auch ihr männlicher Sidekick ist offenbar furchtbar stolz, mit einer leibhaftigen stellvertretenden Klubobfrau der Grünen im Fernsehen plaudern zu dürfen, auch wenn ihm dabei nur wenige zuschauen. Man scherzt und lacht. Nur Kaffee und Kuchen fehlen.

Als Nichtgrüner, und das trifft auf über 80 Prozent der Österreicher zu, kann man dem munteren Treiben im privaten Grünfunk nur staunend zusehen. Sigrid Mauer attackiert Norbert Hofer und wirbt für ihre grüne Truppe, nur zu den laufenden Sondierungsgesprächen fällt ihr außer ein paar Plattheiten nichts ein. Informations- und Neuigkeitswert dieses Interviews gleich null. Wäre das das Neue-Post-für-die-Frau-TV, okay, aber für einen Nachrichtensender ist das doch etwas informationsarm und peinlich. Zumindest hatten Maurer und das Puls24-Moderatorenduo ihren Spaß.

Noch deutlicher und offener kann man seine Sympathien für eine Partei nicht mehr zur Schau stellen, noch offener kann man seine ideologische und politische Schlagseite nicht demonstrieren. Es hatte schon seinen Grund, warum der grüne Bundespräsident Puls24 per Knopfdruck gestartet hat.

Nun bekommt Puls24 keine Gebührengelder, ist damit auch nicht zu Objektivität verpflichtet. Man kann dort täglich seine Sigrid-Mauer- und Werner-Kogler-Festspiele abhalten, wenn man lustig ist. Man fragt sich allerdings, wer einen weiteren Grünfunk in Österreich braucht. In dieser politischen Ecke tummeln sich bereits ORF, Falter und viele andere Medien.

Man kann nur hoffen, dass die nichtlinken und neutralen Medien nicht ganz aussterben, wer sollte sonst ehrlich über die vergangenen und kommenden Skandale der Grünen (Chorherr etc.) berichten, wer sollte sonst Kogler oder Maurer eine kritischen Frage stellen?