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Werner Reichel
 

Ein ÖVP-Mitarbeiter lässt Druckerfestplatten schreddern: Skandal, Skandal! Ein kleiner FPÖ-Funktionär stellt in einer Fabel alle(!) Menschen inklusive sich und seine Familie als Ratten dar: Skandal, Skandal! Spuren des Ibiza-Kriminalfalls führen zur SPÖ: Hüstel, stimmt so nicht. Nix Genaues weiß man nicht. Abwarten und Barolo trinken. Nur keine Wellen. Und überhaupt: Was für Spuren? Der ORF schreibt nur von „Spuren“.

Eigentlich soll der eine Teil des Ibiza-Skandals, der Kriminalfall, nach dem, Willen der linken Reichshälfte medial im Sand verlaufen. ORF, Falter und Co zeigen wenig bis kein Interesse an der Aufklärung der Geschehnisse. Strache wurde zur Strecke gebracht, die Regierung gesprengt. Mission erfüllt. Wie und durch welche Hintermänner? Das will man gar nicht wissen.

Doch das böse Boulevardblatt "Österreich" will einfach keine Ruhe geben, stochert im linken Wespennest herum und berichtet laufend über neue Ent- und Verwicklungen im Ibiza-Kriminalfall. In einem nun veröffentlichten Artikel geht es unter anderen um zwei Männer, die kurz vor der Veröffentlichung des Ibiza-Videos auf das Ende der Regierung bei einem Wettanbieter gewettet hatten. Einer dieser Männer hat wiederum Verbindungen zu einem prominenten SPÖ-Politiker. Der leitete die „Sektion ohne Namen“ und war so wie Anwalt M., der mutmaßliche Ibiza-Drahtzieher, in einer bekannten Wiener Rechtsanwaltskanzlei beschäftigt. Auch jene Frau, die Peter Pilz beschuldigt hat, sie in Alpbach begrapscht zu haben, war in dieser Kanzlei tätig.

Das alles ist sehr spannend, wesentlich spannender als Tierfabeln von blauen Funktionären oder geschredderte Festplatten. Weshalb der betreffende Artikel auf oe24.at, nach deren eigenen Angaben, Rekordzugriffe erzielt. Kein Wunder: Die selbsternannten linken Qualitäts- und Investigativ-Medien halten sich dezent zurück. Weil man die reichweitenstarken Fellner-Medien aber nicht ganz ignorieren kann, muss man zumindest irgendetwas schreiben. Der ORF tut dies knapp, verharmlosend und schont die Genossen so gut es geht. Alles was man zur Verteidigung der SPÖ auffahren kann, wird aufgefahren, was gegen sie spricht, wird nur am Rande erwähnt.

„Dieser bestätigte (…) seine Einvernahme, betonte aber, dass er lediglich als Zeuge geladen wurde und dass der einzige Konnex die erwähnte Mitgliedschaft eines der beiden Männer bei der ‚Sektion ohne Namen‘ gewesen sei. Außerdem verwies auch er darauf, dass es sich lediglich um eine Wette gehandelt habe. Das ‚Ibiza-Video‘ selbst habe mit diesem Verfahren nichts zu tun.“

Und wenn ein SPÖ-Politiker das sagt, ist das so. Für den ORF. Seitens der SPÖ heißt es in einem inoffiziellen Statement gegenüber "Österreich": „Die Partei ist nicht dafür verantwortlich, was ein SPÖ-Mitglied privat macht." So einfach kann man sich aus der Affäre ziehen, wenn die wichtigen Medien keinerlei Druck ausüben. Davon können FPÖ- und ÖVP-Politiker nur träumen. Bei ihnen reicht bereits eine Friseurrechnung für einen Medienskandal. Linke Politiker leben in Österreich hingegen in einer medialen Komfortzone.

Es geht also nur um die harmlose Wette zweier Lausbuben. Und das alles hat mit Ibiza und der SPÖ rein gar nichts zu tun. So die Botschaft des ORF. Auf die weiteren von oe24 aufgedeckten Verbindungen geht man erst gar nicht ein.

Dass "Österreich" und oe24 die Strategie der linken Mainstreammedien unterlaufen, den Ibiza-Kriminalfall einfach still und heimlich einschlafen zu lassen, ist wohl auch der Grund dafür, warum der ORF in Person von Herrn Klien gerade gegen die Boulevardpresse schießt.