ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Beitrag Melden

Bitte um ein Stichwort, warum dieser Beitrag als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden

Werner Reichel
 

Über 20 Euro dürfen wir Gebührenzahler Monat für Monat an die GIS überweisen. Ganz schön happig. Dafür können es sich Wrabetz, Wolf und Co. mit Gehältern, die deutlich über dem Branchenschnitt liegen, gut gehen lassen.

Doch wofür zahlt man diese Gebühren genau? Wie viel Geld fließt wohin. Bei unseren deutschen Nachbarn hat das ZDF die Kosten nach Sendungen bzw. Programmsparten aufgeschlüsselt. Wer glaubt, das ZDF gäbe das meiste Geld für Nachrichten, Information und Dokus aus, weit gefehlt.

Mit jährlich rund 242 Million Euro ist der Sport der mit Abstand größte Kostenfaktor. Davon entfallen allein 188 Millionen auf Live-Übertragungen. Zweitgrößter Budgetposten sind die TV-Filme des ZDF. Das sind jene Produktionen, wo Henry im Norwegerpulli zu seiner Liebsten mit einem Mercedes-Cabrio die Küste von Cornwall entlangfährt. So ein Film kostet durchschnittlich rund 1,5 Millionen Euro. Insgesamt macht das ZDF pro Jahr 154 Millionen für seine TV-Filme locker. Die Senioren freuts.

Erst an dritter Stelle kommen Nachrichten und Dokumentationen mit 114 Millionen Euro, dicht gefolgt von Vorabendserien á la Rosenheim Cops. Pro Serien-Folge wird eine knappe halbe Million Euro verbraten.

Unsere deutschen Nachbarn finanzieren also mit ihren ebenfalls fetten Gebühren hauptsächlich Fußball, Tennis, Kitsch-Filme, TV-Krimis und seichte Vorabendserien. Für Information, also für den Kernauftrag einer öffentlich-rechtliche Medienanstalt, wird verhältnismäßig wenig Geld ausgegeben. Man könnte hier also enorme Summen einsparen, die Gebührenzahler deutlich entlasten, ohne dadurch den öffentlich-rechtlichen Kernauftrag vernachlässigen zu müssen.

In Deutschland werden die Rundfunkgebühren von deren Nutznießern gerne als „Demokratieabgabe“ bezeichnet und gerechtfertigt. Dass Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen, Handball-Übertragungen und seichte Vorabendserien wichtig für Demokratie, Gesellschaft und Staat sind, ist allerdings eine steile These.

Solche Programme dienen vor allem der Berieselung und Ablenkung, also der Realitätsflucht, dem Eskapismus. Genau deshalb werden sie um teures Geld produziert. Sie sind die ideale Ergänzung zu den linkslastigen Nachrichten und der politisch korrekten Desinformation der öffentlich-rechtlichen Anstalten. Mit Demokratie hat das recht wenig zu tun.