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Kurt Ceipek
 

Im Wahlkampf für die Nationalratswahl 2019 schlug die ÖVP vorsorglich Alarm, dass von einem Hacker gefälschte E-Mails zwischen Sebastian Kurz und Gernot Blümel in Umlauf gebracht worden seien. Eine von der ÖVP eilig einberufene Pressekonferenz, in der die Medien über diesen mutmaßlichen Hacker-Angriff auf die Kurz-Partei informiert wurden, wurde vom ORF und anderen linken Medien mit äußerster Skepsis kolportiert.

Die ÖVP habe da wohl einen Hackerangriff erfunden, um im Wahlkampf zu punkten, berichteten diese linken Medien – allen voran der ORF. Dass die politischen Gegner dieses Thema begeistert ausschlachteten, versteht sich von selbst. Die ÖVP betrügt die Wähler. Das war die Botschaft, die bei den Österreichern ankommen sollte.

Mittlerweile ist klar, dass es diesen Hacker-Angriff tatsächlich gegeben hat. Auch der Täter – ein als Hacker besonders begabter Oberösterreicher – wurde ermittelt und gefasst. ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer forderte deshalb von den politischen Mitbewerbern, die bis zuletzt gemutmaßt und kolportiert hatten, die ÖVP hätte in Sachen Hacker-Angriff gelogen oder das ganz selbst inszeniert, dass „einige Entschuldigungen fällig“ wären.

Die werden wohl kaum kommen. Wer gibt schon gerne zu, (mutmaßlich) verbrecherischen Betrügern bereitwillig auf den Leim gegangen zu sein.

In erster Linie hätte sich aber der ORF zu entschuldigen, denn der hatte auf allen Kanälen – von ORF2 bis news.orf.at – seine Zweifel daran durchklingen lassen, dass es einen solchen Hacker-Angriff wirklich gegeben habe. Jetzt sitzt der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft und der begründete Verdacht steht im Raum, dass ein „Politikberater“ (welche Partei mag der wohl beraten haben?) den E-Mail-Fälscher finanziert haben soll.

Und hat sich der ORF für seinen „Irrtum“ entschuldigt?

Dumme Frage. Natürlich nicht.

Kurz tauchte auf orf.at Nehammers Forderung an politische Mitbewerber auf, sie mögen sich bei der ÖVP entschuldigen, aber diese ORF.at-Kurzmeldung war nach wenigen Stunden wieder von den ORF-Bildschirmen verschwunden.

Auf eine Entschuldigung des ORF werden wir also wohl bis zum Sankt Nimmerleinstag warten müssen. Aber vom ORF hat Nehammer leider auch keine Entschuldigung gefordert.

Offenbar hat man in der ÖVP noch immer nicht durchschaut, wer der gefährlichste und mächtigste Gegner von Sebastian Kurz und den Türkisen in diesem Land ist. Es ist jedenfalls nicht die dahinsiechende SPÖ oder sonst eine linke Partei.