ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Beitrag Melden

Bitte um ein Stichwort, warum dieser Beitrag als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden

Niklas G. Salm
 

Wie oft muss man sich im ORF darüber ärgern, dass Dinge nicht gebracht werden? Böse Zungen könnten auch von "verschwiegen" sprechen. Oder wenn, dann nur als Kurzmeldung oder sehr versteckt oder beides. Wir kennen das vermutlich alle zur Genüge. 

Meist sind Dinge betroffen, die den immer enger werdenden linksgrünen Meinungskorridor verlassen. Oder die den jeden öffentlichen Diskurs dominierenden Linken missfallen. Oder ihre Agenda unterlaufen könnten. Mittlerweile sind es teilweise auch ganz einfach nur nicht-linke Meinungen, Anliegen oder Einstellungen, die ja allesamt zu rechter Hetze umklassifiziert wurden.

Anders sieht es da mit Meldungen aus, die sämtliche linken Klischees erfüllen. Etwa diese hier: "Rassismusvorwürfe: Chaos in der heilen Welt der Liebesromane". Kurz zusammengefasst geht es um einen Streit im Verband der US-amerikanischen Romanzenschreiber. Ja wirklich, kein Scherz! Eine Autorin mit chinesischen Wurzeln hat einer Kollegin vorgeworfen, rassistische Stereotype zu forcieren.

Konkret liest sich das so: "Sucht man den Stein im Scherbenhaufen, dann landet man im August des Vorjahres: Auf Twitter kritisierte die Starautorin Courtney Milan in einer laufenden Diskussion über Rassismus und Klischees eine ihrer Kolleginnen scharf: Sie zerlegte das bereits 1999 erschienene Buch „Somewhere Lies the Moon“ von Kathryn Lynn Davis, weil es bei der Beschreibung von Chinesinnen vor rassistischen Stereotypen strotze."

Diese weltbewegende Angelegenheit wird vom ORF auf sage und schreibe 16 Absätzen und mit 6560 Zeichen und fast 1000 Worten ausgewälzt. Selten wurde eine derart dünne Suppe derart aufgegossen. Klar, immerhin geht es um Rassismusvorwürfe - ein Thema, bei dem jeder brave Linke und jede gouvernantenhafte GrünIn eine Gänsehaut bekommt und kalte Schauer über den marxistischen Rücken jagen. Außerdem wird der Frage nachgegangen, wie unschuldig Liebe heutzutage noch dargestellt werden kann und soll.

Was sind schon eine drohende Rezession, grün lackierte Gelddruckorgien der EZB, weiterhin unkontrollierte Masseneinwanderung, explodierende Folklore durch Messer-Fachkräfte aus Hamudistan und Umgebung (ein aktuelles Beispiel) oder eine vielleicht-muslimische Justizministerin, die gerne Salafisten-Moscheen besucht? Eben, aber der bedrückende Rassismus in einem von geschätzt 27.853 US-Schnulzenromanen, Erscheinungsdatum 1999, ja so ein Skandal rechtfertigt schon einmal einen Aufmacher!

Dieses Machwerk ohne jeglichen relevanten Inhalt (bitte lesen Sie selbst) schaffte es sogar in die oberste Bildleiste mit den Top-Schlagzeilen auf der Startseite von orf.at. Echt beeindruckend! Gleich neben dem überraschenden Rücktritt der gesamten russischen Regierung und einer 880.000-Euro-Strafe für die ÖVP für den Wahlkampf 2017. Eben weil es ein absoluter Aufreger ist, der einem von der ersten bis zur letzten Zeile das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Doch es ist nicht die einzige Sensationsmeldung, die es in die Schlagzeilen auf der Startseite von orf.at geschafft hat. Dort findet sich (Stand 17.30 Uhr) auch dieser Knüller: "Pilotprojekt an NMS: Eigene Buben- und Mädchenzimmer". Ja, was für eine Hammer-Story aus dem fortschrittlichen, rot-grünen Wien, der progressiven Welthauptstadt. Na ja, nach Berlin halt. Dort wird es jetzt in einigen Schulen nach Geschlechtern getrennte Zimmer geben. Das ist ja fast so fortschrittlich wie in Saudi-Arabien oder Afghanistan. Dort ist man halt schon einen Schritt weiter und die Geschlechter sind nicht nur großteils getrennt, sondern das "Mädchenzimmer" ist meist die eigene Küche, die frau besser nicht mehr ohne Einwilligung verlässt.

Na, da hat Wien noch einen gewissen Weg bis dahin zu gehen, aber mit der Zeit wird das schon werden. Bis dahin erfreuen wir uns eben an der Geschlechtertrennung an manchen Wiener Schulen, die angeblich der sehnlichste Wunsch der Schüler an den Neuen Mittelschulen war. Inwiefern das eventuell mit einer gewissen Friedensreligion zu tun haben könnte, die an manchen Wiener Schulen schon der Mehrheitsglaube ist, wurde nicht überliefert. Ist aber sicher nur eine rechte Verschwörungstheorie.

Ach, was ist der ORF nur für eine ausgewogene, bunte Plattform! Es könnte eigentlich nicht besser sein, oder? Wird höchste Zeit, dass jeder Kritiker als Nazi enttarnt und endlich in Präventivhaft genommen wird!