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Andreas Unterberger
 

Ein Marcus Wadsak – vermutlich derselbe, der im ORF-Fernsehen den Wetterbericht vortragen darf und daher zweifellos viele Follower in der XYZ-Schicht hat – äußert sich auf Twitter: „2015 darf sich nicht wiederholen! Wir hatten damals in Österreich eine hitzeassoziierte Übersterblichkeit von über 1000 Menschen, allein in unserem Land.“

Auf die Frage eines Lesers nach der Quelle gab er die AGES an („Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit“). Der wollen wir trauen. Sie klingt verlässlich. 

Dort finden wir tatsächlich eine Liste sogenannter „Hitze-assoziierter Übersterblichkeit“ mit 1122 Toten für 2015. Allerdings ist nach der gleichen (von Wadsak interpretationslos übernommenen) Liste diese – rein statistisch berechnete – Übersterblichkeit in den Folgejahren deutlich niedriger geworden als 2015 oder auch 2013. Für den letzten Sommer findet sich da der Wert 198. Und im Sommer 2016 war er gar Null.

Das ergibt einen ganz anderen Trend als die zwei – offenbar witzig als Seitenhieb auf die ÖVP gemeinten – Sätze des ORF-Mannes besagen.

Endgültig als wirklich arge Einseitigkeit und Manipulation entlarvt wird der Tweet des Herrn Wadsak aber, wenn man den – von ihm selber als Quelle angegebenen – AGES-Text liest. Dort steht nämlich wörtlich: „Die Sterblichkeit der Bevölkerung ist über das Jahr hinweg nicht gleichmäßig verteilt, sondern unterliegt saisonalen Schwankungen. In den Wintermonaten sterben mehr Menschen als in den Sommermonaten. Diese Schwankungen sind statistisch über Jahrzehnte hinweg sehr gut belegt“.

In den Wintermonaten sterben mehr Menschen als in den Sommermonaten! 

Diese zentrale und "sehr gut belegte" Aussage passt freilich so gar nicht in die von Wadsak betriebene grüne Klima-Panikmache. Er stürzt sich lieber auf einen Ausreißerwert aus einem einzigen Jahr. Sie wird daher von ihm – natürlich – nicht erwähnt.

Denn sie heißt mit anderen Worten: Für die Sterblichkeitsentwicklung wäre es eindeutig viel besser, wenn es mehr warme als kalte Wochen gäbe! Wenn es also wirklich eine dauerhafte Globale Erwärmung geben sollte.

Wohlgemerkt: Nicht ich, sondern der Klima-Propagandist Wadsak selbst hat diese Sterbestatistik in die Diskussion gebracht. Und ausgerechnet für diesen Wadsak und ein von ihm geschriebenes Buch (in dem es vermutlich von weiteren solchen einseitigen und manipulativen Argumentationen nur so wimmelt) hat vor wenigen Tagen Ö1 einen ausführlichen Propaganda-Beitrag gemacht. In diesem hat sich Wadsak allen Ernstes erkühnt, über „Fake News“ zu schimpfen.

Aber zugegeben, wenn der Mann Pressesprecher der Grünen oder einer der grünen NGOs werden will, dann hat er sich mit solchen Auftritten blendend positioniert.