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Werner Reichel
 

Linke sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern wie sie – nach ihren Vorstellungen – sein soll. Sie haben gar nicht den Anspruch, die Wirklichkeit im empirischen Sinne zu beschreiben, sie wollen sie, wie es Marx bereits formuliert hat, verändern, optimieren. Es geht ihnen nicht darum, recht zu haben, sondern recht zu behalten. Das ist ein großer Unterschied.

Alles was nicht in linke Denkschablonen passt, wird passend gemacht. Das gehört zu den Hauptaufgaben der ideologisierten Geistes- und Sozialwissenschaften. Sie müssen die widerspenstige Realität mit linker Ideologie halbwegs in Einklang bringen, die linken Glaubenssätze sind schließlich unverrückbar.

Auch linke Journalisten sehen ihre Aufgabe weniger darin, die Menschen zu informieren, sondern ihnen die Welt nach linker Sichtweise zu erklären. Dass Frauen Opfer und (weiße) Männer Täter sind, Frauen unter den angeblichen patriarchalen gesellschaftlichen Strukturen zu leiden haben, ist ein solcher unumstößlicher neomarxistischer Glaubenssatz. Daran können auch Quoten, Förderungen, Programme, Subventionen und sonstige Bevorzugungen niemals etwas ändern.

Wenn aufgrund der staatlichen Corona-Maßnahmen die Arbeitslosigkeit bei Männern deutlich stärker steigt als bei Frauen, bedeutet das aus linker Sicht nicht, dass Männer von der Krise stärker betroffen wären. Zu den Fakten: Laut WIFO ist bei Männern die Arbeitslosenrate um 5,3 Prozentpunkte auf 13 Prozent, jene der Frauen um 4,4 Prozentpunkte auf 11,5 Prozent gestiegen. Nur ein dummer Nichtlinker schließt daraus, dass Männer stärker von der Krise betroffen sind.

Nicht so der ORF. Was macht er aus diesen Zahlen: Zuerst einmal diese Schlagzeile: „Jobverlust – Selbstständige Frauen besonders betroffen“. Abgesehen davon, dass Selbständige keine Jobs verlieren können, weil sie keine haben, sondern von Aufträgen leben, findet sich in dem Artikel keine einzige Zahl oder konkreter Hinweis darauf, dass weibliche Selbstständige größere Umsatzeinbußen zu erleiden hätten als Männer. Dazu gibt es vermutlich auch gar keine brauchbaren Zahlen.

Es finden sich vor allem Mutmaßungen und das übliche linksfeministische Gejammer. Man muss schon sehr kreativ sein, um speziell die Frauen als die großen Verlierer dieser Krise auszumachen. Wäre der ORF ein halbwegs objektives Informationsmedium und kein linker Welterklärer und Volkserzieher, hätte er einfach schreiben können, dass aufgrund der Corona-Maßnahmen deutlich mehr Männer ihren Job verloren haben als Frauen. Das passt aber nicht ins grün-linke Weltbild.

Schließlich berichtet der ORF auch seit Wochen, dass wegen der Ausgangsbeschränkungen die Gewalt gegen Frauen zunehmen werde. Aber die fiesen Männer weigern sich standhaft, die Klischees und Vorurteile des ORF und der Genderistinnen zu erfüllen.