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Werner Reichel
 

Die Ö1-Nachrichten um 11.00 Uhr haben heute über eine Studie zur durchschnittlichen Studiendauer in Österreich informiert. Ein Ergebnis war, dass Studenten aus Deutschland und Südtirol schneller als die Österreicher studieren, Studenten aus anderen Ländern brauchen hingegen länger. Studenten welcher Nationen die Schlusslichter bilden, hat der ORF nicht verraten. Vermutlich wollte er keine „Vorurteile“ schüren.

Ein anderes Ergebnis dieser Studie hat der ORF – was er sonst nie macht – trocken, ohne jede Wertung und Kommentar vermeldet: „Frauen schließen ihr Studium häufiger erfolgreich ab als Männer.“

Interessant. Wäre es umgekehrt, würde der ORF senden: „Frauen werden beim Studium diskriminiert.“ So hat man das auch seinerzeit ausgedrückt, als den noch ungegenderten Medizin-Aufnahmetest deutlich mehr Männer als Frauen bestanden haben. Nachdem sich ORF und ÖH darüber erregt hatten, bekamen Frauen fürs Frausein automatisch mehr Punkte. Weil das aber doch irgendwie gleichheitswidrig war, wurde später die  „soziale Kompetenz“ im Test stärker gewichtet.

Damit schließt sich der Kreis. Denn der Grund, warum mehr Frauen als Männer ihr Studium abschließen, liegt vermutlich darin, dass Männer sich häufiger für anspruchsvolle, Frauen eher für Wald-und-Wiesen-Studien (irgendwas mit Mänschen) entscheiden.

In den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sind Frauen nach wie vor mit einem Anteil von einem Drittel deutlich unterrepräsentiert, während in Studienrichtungen wie Pädagogik oder Psychologie Männer kaum noch eine Rolle spielen.

Aber so eine Begründung wird man von Ö1 nie zu hören bekommen, das würde ja Vorurteile schüren …