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Werner Reichel
 

In den Straßen mehrerer deutscher Großstädte und in Wien werden wieder Parolen wie „Scheiß Jude“ gebrüllt. In vielen Städten haben muslimische Zuwanderer zum Teil aggressiv dagegen protestiert, dass sich Israel gegen den massiven Raketenangriff der Hamas verteidigt.

Ausführlich und ohne politisch korrektes Framing berichteten über die Demonstrationen und Ausschreitungen vor allem konservative Medien wie etwa „Tichys Einblick“. Die „mutigen“ und „kritischen“ linken Medien hielten sich hingegen nobel zurück.

Auch die öffentlich-rechtlichen Sender ORF und ARD, die seit Jahrzehnten vorgeben, engagiert gegen Antisemitismus zu kämpfen, sind am Samstag, als erneut Anti-Israel-Demos stattfanden, ganz leise geworden. Jene gebührenfinanzierten Meinungsanstalten, die aus missverständlichen Formulierungen und Halbsätzen von nichtlinken Politikern gerne antisemitische Skandale konstruieren.

Erst vor kurzem konnte die linksgrüne Luisa Neubauer ohne jede Grundlage in einer ARD-Talk-Show unwidersprochen Hans-Georg Maaßen Antisemitismus unterstellen. Moderatorin Anne Will sprang ihr sogar bei. Einziges „Argument“ von Neubauer: Maaßen würde manchmal das Wort „Globalisten“ verwenden. Man erinnere sich an die Aufregung im ORF und anderen Medien als Herbert Kickl als Innenminister das Wort „konzentriert“ verwendet hatte. Man musst ihm erst eine böse Absicht unterstellen, um daraus einen Skandal zimmern zu können.

Wenn in Berlin arabische Zuwanderer „Scheiß Juden“ schreien, wie u.a. die Bild-Zeitung berichtet, muss man nichts mehr konstruieren. Und was passiert? Nichts. Die ARD-Tagesschau berichtet am Samstag extrem verzerrt und versucht die Demos im ganzen Land möglichst positiv darzustellen. Man spricht von „überwiegend friedlich“, obwohl in Berlin Bodyguards eine israelische TV-Reporterin vor dem aufgebrachten Mob retten mussten.

Nichts davon in der Tagesschau: „In mehreren deutschen Städten haben verschiedene Gruppen gegen die Eskalation im Nahen Osten protestiert. In Berlin kam es bei einer pro-palästinensischen Demonstration zu Ausschreitungen mit der Polizei. Hier wie in Köln und Frankfurt am Main wurden die Kundgebungen wegen Verstöße gegen die Corona-Auflagen beendet.“

Der Judenhass, die antisemitischen Parolen und die Gewalt werden ignoriert bzw. heruntergespielt. Ebenfalls unerwähnt bleibt, wer einige der Demos organisiert hat: Leute aus dem Umfeld von Terrororganisationen. Laut Tagessschau sind die Demonstranten: „gegen die Eskalation im Nahen Osten“ auf die Straße gegangen. Falsch. Sie haben ausschließlich gegen Israel demonstriert, nicht gegen die Raketenangriffe der Hamas.

In Wien versuchen am Samstag Männergruppen eine Pro-Israel-Demo zu stören. Ohne den Einsatz der Polizei und von Wasserwerfern wäre es vermutlich zu einer Katastrophe gekommen.

Davon erfährt man in der ZiB1 desselben Tages nichts. Kein Wort. Während man den Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen Antisemitismus unterstellt hat, ignoriert man ihn, wenn er offen und aggressiv zu Tage tritt. Doppelmoral ist ein Hilfsausdruck.

ORF-Wien hat auf seiner Internetseite am Tag nach den Vorfällen nur kurz und weit hinten in einem Text über verschiedenste Demonstrationen berichtet: „In Wien war die Stimmung auch etwas angespannt, weil Bundeskanzleramt und Außenministerium seit Freitag die israelische Fahne als Zeichen der Solidarität hissen ließen.“

Aha, Kanzler Kurz war schuld an der „angespannten Stimmung“. Und wie war das in Berlin, Frankfurt und vielen anderen Städten? Gebührenfinanzierter Qualitätsjournalismus. Wie war das noch mit „Wehret den Anfängen“?