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Werner Reichel
 

ORF-Redakteurssprecher Dieter Bornemann kritisiert anlässlich des Tags der Pressefreiheit, dass ORF-Journalisten und -Kamerateams bei Corona-Demos immer öfter attackiert werden würden. Der öffentlich-rechtliche Sender gehöre zu den größten Feindbildern der Corona-Leugner, jammert Bornemann im Standard.

„Wenn wir nicht mehr frei berichten können, ohne Angst um die eigene Gesundheit zu haben, dann läuft etwas sehr falsch in Österreich”, so Bornemann. Sollten Journalisten des ORF oder anderer Medien tatsächlich attackiert worden sein, ist das selbstredend zu verurteilen und dagegen vorzugehen. Doch scheinen Bornemann und der ihm in seiner Kritik unterstützende Subventions-Verein ZARA maßlos zu übertreiben.

Der linke Staatsfunk inszeniert sich als Opfer der „Corona-Leugner“-Bewegung, um sie aus ideologischen und propagandistischen Gründen als besonders gefährliche Gegner, als Feinde des Staates, des ORF, der Demokratie und Pressefreiheit darzustellen zu können, wie er es auch in seiner tendenziösen Berichterstattung Tag für Tag tut. Wenn Bornemann also gegen die angebliche Bedrohung der Pressefreiheit durch sogenannte Corona-Leugner wettert, ist das nur Teil der politischen und propagandistischen ORF-Strategie.

Wären ORF-Journalisten tatsächlich attackiert und dabei verletzt worden, hätten der ORF und die anderen Medien groß und ausführlich darüber berichtet. Solche Medienberichte über konkrete Übergriffe auf Journalisten googelt man aber vergebens. Über die angeblichen Attacken auf Journalisten berichten die Mainstreammedien nur äußerst vage, Opfer oder gar Bilder von solchen Übergriffen gibt es nicht. Seltsam. Lediglich eine umstrittene Gruppierung vom äußeren linken Rand verbreitet regelmäßig nach Corona-Demos solche Behauptungen. Wer allerdings solche Meldungen ungeprüft übernimmt, der verbreitet mit großer Wahrscheinlichkeit Fake-News.

Auch der Standard muss sich sehr anstrengen, um zumindest ein Beispiel für etwas, was einer „Attacke“ auf Journalisten irgendwie nahekommt, aus dem Hut zaubern zu können. Er präsentiert eine Puls4 Reporterin, die die Brutalität der rechten Corona-Deppen bestätigt: „‘Wir können nicht mehr sorglos berichten.‘ (…) Am Sonntag seien ihr Kamerateam und sie mehrmals von Demo-Teilnehmern beschimpft worden. Mehrmals habe sie ihre Position wechseln, einmal eine Liveschaltung sogar abbrechen müssen, weil Demonstranten Schilder in die Kamera hielten.“ Arg! Ein Pappschild in die Kamera halten: Mimimimimi!

Dass ORF- oder Puls4-Journalisten auf Corona-Demos von Teilnehmern für ihre tendenziöse, grob verzerrende und oftmals diffamierende Berichterstattung kritisiert werden, ist zwar möglicherweise für die Journalisten unangenehm, aber nachvollziehbar und vor allem  weit weg von einer Gefährdung der Pressefreiheit, wie sie Bornemann beklagt.

Wer täglich gegen „Corona-Leugner“ austeilt, sie pauschalierend als Rechtsextreme oder Verschwörungstheoretiker bezeichnet, sollte nicht weinerlich und wehleidig sein, wenn ein als Rechtsextremer diffamierter kritischer Bürger ein Papp-Schild vor die Kamera hält, seinen berechtigten Unmut äußert oder den ORF als Lügenpresse bezeichnet. Was erwarten sie sich Bornemann und Co? Dass sich die Opfer ihrer Medienkampagnen auch noch brav beim ORF bedanken?

Dass die vom ORF medial vorgeführten und abgewerteten Corona-Maßnahmen-Kritiker die Gelegenheit nutzen, wenn sie Vertretern dieser seltsamen Anstalt im realen Leben begegnen, sollten die Linksfunker, die sich ja ohnehin mehr als Politaktivisten denn als Journalisten verstehen, nicht verwundern. „Es gibt eine lange Tradition in der FPÖ, einzelne Journalisten rauszupicken und zu Freiwild zu erklären.“ kritisiert Bornemann die Freiheitlichen, die seiner Meinung nach die Demonstranten gegen den ORF aufhetzen.

Hier stellt sich die Frage, wer da wem zum Freiwild erklärt hat. Es ist der ORF, der täglich FPÖ-Politiker abwatscht, jedes Interview mit einem Blauen wie ein Verhör mit einem Verbrecher führt, gemeinsam mit anderen linken Medien selbst politische Lappalien skandalisiert oder wochenlang manipulativ ausgewählte und aus dem Kontext gerissene Video-Schnipsel rauf und runter spielt, mit dem einzigen Ziel, die verhasste FPÖ nachhaltig zu zerstören.

Nein, Herr Bornemann, ORF-Journalisten sind nicht sakrosankt. Die menschenrechtswidrigen Monopolzeiten sind – Gott sei Dank – lange vorbei. ORF-Journalisten darf man kritisieren. Auch lautstark. Sogar Menschen, die nicht SPÖ oder Grüne wählen. Und Kritik ist auch dann keine Hetze, wenn sie von einem Nicht-Linken kommt. Wer sich, wie Bornemann, um die Pressefreiheit sorgt, der sollte auch kein gestörtes Verhältnis zur Meinungsfreiheit haben. Es sind vielmehr ORF-Journalisten, die ihre privilegierte und geschützte Position eines Staatsfunkmitarbeiters dazu missbrauchen, um gegen ihre politischen Gegner zu agitieren, sie zu dämonisieren, um sie zu marginalisieren, um ihre Meinung zu entwerten. Wer so agiert, hat sich als Verteidiger der Pressefreiheit ohnehin disqualifiziert.

Der ORF ist ein politischer Player, der seit Jahrzehnten seinen öffentlich-rechtlichen Status, seine Gebührenfinanzierung und seine marktbeherrschende Stellung missbraucht, um die Politik des Landes zu beeinflussen, um linke Parteien aktiv zu unterstützen und allen nichtlinken Kräften zu schaden. Wer wie ein Politaktivist agiert, muss sich auch wie einer behandeln lassen.