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Werner Reichel
 

Jugendliche Aktivisten haben für wenige Minuten das Linzer Diözesanhaus besetzt, um gegen die Aktivitäten der im Migrationswesen hochaktiven katholischen Kirche zu protestieren.

Der ORF berichtet, schreibt, dass „Rechtsextreme“ das Pastoralamt „gestürmt“ hätten. Es habe sich dabei um „selbsternannte Aktivisten“ gehandelt.

Wer ernennt eigentlich Aktivisten? Offensichtlich der ORF. Wer sich für Anliegen einsetzt, die auch der ORF goutiert bzw. verfolgt, darf sich mit dem bei Gutmenschen hoch angesehenen Gütesiegel „Aktivist“ schmücken, alle anderen sind selbsternannt.

ORF, Kirche und Politiker sind über die wenige Minuten andauernde, friedliche Protestaktion in Linz „entsetzt“ . „Solche Attacken würden sich gegen unsere Demokratie und das friedliche Zusammenleben richten. Er hoffe, dass die Täter rasch gefasst werden und die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen“, lässt Landeshauptmann Stelzer über den ORF verbreiten.

Zur selben Zeit findet auch in Wien eine Besetzung statt. Dort haben allerdings echte, also vom ORF beglaubigte, Aktivisten nicht irgendein popeliges Kirchenbüro, sondern gleich das Wiener Rathaus besetzt, nicht gestürmt – versteht sich. So etwas machen nur selbsternannte Aktivisten.

Der ORF textet, als wäre er selbst an der Erstürmung, pardon Besetzung, beteiligt: „Einen Open-End-Protest haben Greenpeace-Aktivisten am Donnerstag im Rathaus gestartet.“ Klara Maria Schenk von Greenpeace: „Wir bleiben so lange, bis die Botschaft angekommen ist.“ Und nicht wie in Oberösterreich, bis die Polizei anrückt. „Alles verläuft friedlich, es gibt keine Blockaden, auch die im Rathaus geltenden Covid-Schutzmaßnahmen werden eingehalten“, zitiert der ORF einen Unbekannten, vermutlich einen von ihm ernannten Aktivisten. Nähere Angaben zu dem Zitat macht er nämlich nicht.

Der staatliche Linksfunk macht keinen Hehl aus seinen Sympathien für die „Aktivistinnen und Aktivisten“. Er berichtet – im Gegensatz zu den bösen Buben aus Oberösterreich, die es wagen, den Willkommenswahnsinn zu kritisieren – ausführlich über die Forderungen der „Manifestierenden“. Danke ORF für diese kreative Wortkreation. Wobei Manifestierer und Manifestiererinnen fast noch besser ist.

Wenn zwei das Gleiche tun, ist es für den ORF noch lange nicht dasselbe. Auch wenn er laut Gesetz zur Objektivität und Unabhängigkeit verpflichtet ist. Das sieht man im ORF wie die Freunde von Greenpeace: Der Zweck heiligt die Mittel. Es gibt eben nicht nur einen Unterschied zwischen echten und selbsternannten Aktivisten, sondern auch einen zwischen echten und selbsternannten Journalisten.