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Kurt Ceipek
 

Hätte ein prominenter Kenner der europäischen Politik vor ein oder zwei Jahren erklärt, Sicherheit und Frieden in Europa seien in ernsthafter Gefahr, wären wahrscheinlich politisch korrekte Medien wie der ORF und viele andere über ihn hergefallen. Vermutlich hätte man ihn als Kriegshetzer gebrandmarkt, der Europa aufrüsten und Milliarden für Militär und Landesverteidigung vergeuden will.

Ein politisch erfahrener Mann hat genau das – der Friede ist in Gefahr und die Sicherheit trügerisch – in einem Vortrag in Vorarlberg prophezeit. Das passierte schon im Jahr 2003, also vor fast zwei Jahrzehnten. Und dieser Vortragende sagte schon damals, von welcher Person die enorme Gefahr für den Frieden ausgehe: Vom russischen Staatschef Wladimir Putin, der kurz davor in Russland die Macht übernommen hatte.

Der Politiker, der so eindringlich vor Putin warnte und ihn schon damals mit Adolf Hitler verglich. war Otto von Habsburg, Sohn des letzten österreichischen Kaisers, der im Jahr 2011 verstorben ist. Er hatte Putin schon beobachtet, als er noch Mitarbeiter des Geheimdienstes KGB in der damaligen kommunistischen Deutschen Demokratischen Republik war.

Wladimir Putin habe wesentliche Ziele seiner Politik schon am 19. Jänner 2000 in einer Rede in der weißrussischen Hauptstadt Minsk angekündigt. Das war kurz nachdem er die Macht von Boris Jelzin übernommen hatte. Habsburg: „Er hat damals erklärt, er würde die Militärausgaben binnen fünf Jahren verdoppeln, mit dem Ziel, Russland wieder zur großen Weltmacht zu machen.“ Das sei von den verantwortlichen Politikern im Westen ignoriert worden, weil man sich damit nicht auseinandersetzen wollte.

„Wir leben nicht in einer friedlichen Welt, sondern in einem Europa, wo es Gefahren gibt“, warnte Otto Habsburg damals eindringlich. Man könne den Frieden retten, wenn man sich rechtzeitig vorbereite. Wenn man das versäume, drohe eine Katastrophe wie unter Adolf Hitler. Auch der habe seine Pläne schon lange vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im Buch „Mein Kampf“ angekündigt. Aber das sei nicht ernst genommen worden.

Die Presse und andere Medien haben diese Videos entdeckt und über die punktgenau eingetroffenen Prophezeiungen von Otto Habsburg über Russlands Putin berichtet. Wer keine Zeile darüber verloren hat war ORF.at. Dabei wäre dieses Thema für ORF-Gebührenzahler ganz gewiss mehr als spannend, erhellend und aufschlussreich. Die beiden Habsburg-Videos aus den Jahren 2003 und 2005 würden vermutlich mehr Zuseher vor die Bildschirme locken als so manche linkslastige historische Politik-Sendung, die der ORF seinen Kunden immer wieder gerne aufdrängt.

Die Defizite des ORF erkennt man nicht so sehr an den Berichten und Meldungen, die gebracht werden, sondern viel mehr an denen, die dort nicht zu finden sind. Das Verschweigen hat System. Und ein Habsburg, der sich viele Jahre nach seinem Ableben als weiser Prophet erweist gehört nicht zu den Dingen, über die der ORF berichtet.