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Kurt Ceipek
 

„Herr Brunner, die ÖVP ist seit Wochen und Monaten mit zig Korruptionsvorwürfen, Verdachtsfällen, Finanzprüfungen und so weiter konfrontiert. Wie kommt die Volkspartei aus all diesen Nummern wieder raus?“ So fragte der Ö1-Interviewer den Finanzminister Magnus Brunner, der sich dazu hergab, ein Verhör in der Reihe „Im Journal zu Gast“ über sich ergehen zu lassen.

Die Fragen davor waren für einen Finanzminister einigermaßen passend, wenn auch meist wenig originell und für den Zuhörer mäßig interessant. Dann wollte der Interviewer von Magnus Brunner noch wissen, ob er für einen Untersuchungsausschuss in der sogenannten Vorarlberger Wirtschaftsbund-Inseratenaffäre sei. Wieder so eine dumme Frage. Was hätte Brunner darauf schon antworten sollen, außer dass ihn das nichts angehe, das sei Angelegenheit des Landtages. Auch die Frage, ob Vorarlbergs Landeshauptmann überhaupt noch regierungsfähig sei, blieb nicht aus. Im Kicker-Jargon könnte man anmerken: „Schon wieder so eine deppate Frage!“

Überraschend sind solche Fragen für ORF-Kenner natürlich nicht. Aber solche Anmerkungen haben ohnehin hauptsächlich zum Ziel, hochgespielte Affären in der Öffentlichkeit am Köcheln zu halten, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Das ist ein probates Mittel, um bürgerlichen Parteien zu schaden. Was in diesem Fall wieder gelungen ist.

Journalistisch wäre selbst gegen solche Fragen nichts einzuwenden, würde die ORF-Mannschaft sich nicht ganz gezielt und praktisch ausschließlich gegen die Bürgerlichen in der Politik richten.

Bei Politikern anderer Parteien, denen die linken ORF-Redakteure spürbar wohlgesonnen sind, bekommt man derartige in Fragen verpackte Vorwürfe nicht zu hören. Am Mittwoch interviewte der sehr oft äußerst scharfe ORF2-Moderator Martin Thür die umstrittene Justizministerin Alma Zadic. Von gewohnter Schärfe und Hartnäckigkeit war in dem Interview nichts zu spüren. Die Fragen wirkten wie freundlich geworfene Hölzchen, damit Zadic ihre gut vorbereiteten Antworten zum Thema LGBT herunterleiern konnte.

Viele der Zuseher werden gegen Ende des fast zehn Minuten dauernden Interviews mit Spannung auf Thürs Frage nach den massiven Plagiatsvorwürfen gegen die Ministerin gewartet haben, verbunden mit der Zusatzfrage, ob sie nicht rücktrittsreif sei. Derartiges hätte nach ORF-Manier zwangsläufig gestellt werden müssen. Aber die Frage kam natürlich nicht, denn dieses Thema wird vom ORF seit Monaten so gut es geht unter den Teppich gekehrt. Man stelle sich vor, eine ÖVP-Ministerin wäre mit solchen massiven Vorwürfen konfrontiert.

So lange im ORF dermaßen tendenziös mit Themen umgegangen wird – Giftpfeile stets nur gegen die bürgerlichen Mehrheiten, völlige Schonung für linke Politikerinnen und Politiker – solange werden kritische Zwangsgebührenzahler zur Erkenntnis kommen: „Mein Beitrag zahlt sich GAR NICHT aus!“