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Kurt Ceipek
 

Um aus Fernsehnachrichten in Österreich einigermaßen umfassend und neutral informiert zu werden, darf man sich schon lange nicht auf den ORF beschränken. Das ist in den letzten Monaten und Jahren immer mehr Österreichern klar geworden. Mehrere Hunderttausend sehen deshalb täglich um 19:20 die Servus-Nachrichten und manche von ihnen spielen das beliebte Ratespiel: was von den Servus-Beiträgen kommt sicher nicht in der darauffolgenden Zeit im Bild, obwohl es eine besonders interessante Meldung ist.

In den Nachrichten am Donnerstag berichtete Servus über heftige Diskussionen zum Thema Frühsexualisierung von Kindern. 120 Wissenschafter und Ärzte erhoben in einem Dossier schwere Vorwürfe gegen die öffentlich-rechtlichen deutschen Sender ARD und ZDF. Mit Beiträgen über Trans-Gender und Geschlechtsumwandlungen ziele man auf eine Gender-Umerziehung von Kindern und Jugendlichen.

Sogar in der einst harmlosen und netten „Sendung mit der Maus“, die auch kleinste Kinder erreicht, darf eine Trans-Gender-Person – früher Erik, jetzt Katja – Werbung für Geschlechtsumwandlungen machen. Diese Sendung, aus der Servus TV einen für besorgte Eltern ziemlich erschreckenden Ausschnitt zeigt, sei aber nur ein Beispiel von sehr vielen.

Die Biologin Marie-Luise Vollbrecht von der Humboldt-Universität Berlin kritisiert, „die mit Zwangsgebühren bezahlten Programme verbreiten den Irrglauben, zwischen männlich und weiblich gebe es auch Zwischenstufen“. Es sei wissenschaftlich klar, dass es nur zwei Geschlechter gebe. Alles andere sei lediglich „soziales Empfinden“.

In der Realität lassen nur 0,003 Prozent der Deutschen an sich eine Geschlechtsumwandlung durchführen. Das Thema sei deshalb bei ARD und ZDF geradezu grotesk überrepräsentiert. Die deutsche Publizistin und Autorin Birgit Kelle kritisiert, Kindern werde vorgegaukelt, man könne das Geschlecht beliebig wechseln. „Nirgendwo wird über die Nebenwirkungen berichtet und nirgendwo über jene, die diesen Schritt bitter bereut haben.

Servus TV befragte zu diesem brisanten Thema und den geharnischten Vorwürfen auch ARD und ZDF. Das Zweite Deutsche Fernsehen wollte zu den Vorwürfen gar nicht Stellung nehmen, die ARD gab zumindest eine knappe schriftliche Stellungnahme ab, die man guten Gewissens als Gelaber einstufen kann. Wörtlich heißt es da: „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Gesellschaft in ihrer Vielfalt und die Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit abzubilden.“ Die Biologin Vollbrecht forderte ARD und ZDF dazu auf, nicht länger die Naturwissenschaften zu ignorieren.

Für den ORF war das alles naturgemäß kein Thema und wurde mit keinem Ton erwähnt. Nicht in der ZiB, nicht in ORF.at und auch nicht im Teletext. An den großen deutschen Brüdern ARD und ZDF auch nur dezente Kritik zu üben ist für die Mann(und Frau)schaft auf dem Wiener Küniglberg vermutlich völlig unvorstellbar. Zu sehr sitzt man in einem gemeinsamen Boot.

Angesichts solcher Fehlentwicklungen ist es wirklich hoch an der Zeit, die von den öffentlich-rechtlichen Sendern mit Zähnen, Klauen und anderen fragwürdigen Mitteln verteidigten Zwangsgebühren auf den Prüfstand zu stellen. In Frankreich und England ist das bereits geschehen. Österreich und Deutschland werden hoffentlich bald folgen.