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Simon Kraeuter
 

Auch wenn man sich argumentativ bis ins Groteske winden muß, auch wenn wenn man sich mit umständlich geschönter oder verräterisch verkürzter Information behelfen muß, und selbst wenn man sich mit der agendahaften und peinlich-offensichtlich tendentiösen Berichterstattung selbst beim einfältigsten Leser, Seher oder Hörer einfach nur mehr blamiert: Migration hat gefälligst positiv und unproblematisch zu sein! Und allfällig damit in Zusammenhang stehende Probleme - Anmerkung: Es gibt keine! - löst man am besten dadurch, daß man sie totschweigt. Schließlich verschwindet das Monster unterm Bett ja auch ganz allein dadurch, daß der Dreijährige die Augen schließt.

Und so weiß man als Ö1-Hörer: Unter all den in Österreich vertretenen Glaubensrichtungen gibt es KEINE, die auffällig oft und unvergleichbar häufiger als alle anderen zusammen dazu neigt, als Begründung für Terror, Ausgrenzung, Unterdrückung von Frauen etc. mißbraucht zu werden. Und nachdem es eine Religion, die in dieser Hinsicht bei weitem auffälliger und anfälliger als andere wäre, also eh nicht gibt, wäre es müßig, zu bedenken, daß ausgerechnet diese einerseits innerhalb unserer Grenzen die am schnellsten wachsende und andererseits auch jene wäre, aus der sich der allergrößte Teil unserer Zuwanderer rekrutiert.

Und so wäre es auch absolut überflüssig und noch dazu falsch, in einem Radiobeitrag über terror-relativierende, antisemitische Einstellungen und Parteiergreifung unter Österreichs Schülern zum aktuell wieder aufflammenden Nahostkonflikt unter Österreichs Schülern auch nur irgendeinen Zusammenhang zu einer bestimmten Glaubensrichtung zu konstruieren. Ö1 macht das im Frühjournal vom 20.10.2023 (https://oe1.orf.at/player/20231020/736564/1697774609000)  folglich ganz richtig und läßt nur Gesprächspartnerinnen zu Wort kommen, die folgende Formulierungen verwenden:

  • "Manche Schüler reagieren problematisch auf den Nahostkonflikt" (eine Lehrerin)
  • "Die Schüler kommen mit Unwahrheiten, Vorurteilen oder mit vorgefestigten Bildern vom Elternhaus daher." (dieselbe)
  • "Viele Schüler sind verwirrt (!) und verängstigt (!!). (eine zweite Lehrerin).

Schwierig also, wie man Tobias, Hanna und Paul, gerne auch Kevin und Jaqueline, ihr Verständnis für nahöstlichen Terror ausreden könnte. Sich dafür zu interessieren, WER denn nun wirklich diese problematischen Schüler sind, oder ob es unter einer bestimmten kulturellen Zugehörigkeit unter Umständen mehr dieser Schüler gibt, als unter anderen Gruppen, darf wohl zurecht schon als rassistisch eingestuft werden, weshalb der ORF-Beitragsersteller dies auch pflichtbewußt unterläßt. Warum sollte sich die Hörerschaft auch dafür interessieren? Wir wissen ja ohnehin schon aus dem Beitrag: Problemgruppe sind "Die Schüler". Streng dem journalistischen Berufsethos verpflichtet endet die Recherche dort, wo deren Ergebnisse die Agenda beeinträchtigen oder ganz einfach die Harmonie stören würden. Es gibt keine Problemreligion. Augen zu - Monster weg.