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Der böse Nigel

Online, Do, 22.05.2014, 08:52 | Werner Reichel

Die UKIP, die United Kingdom Independent Party, steht bei den Europawahlen in Großbritannien vor dem Wahlsieg. Sie dürfte erstmals stärkste Kraft werden. Kein Wunder, dass der ORF und andere Mainstreammedien quer durch Europa Gift und Galle spucken. Ein „Rechtspouplist“ als Wahlsieger? Das geht gar nicht. Das jagt den Sozialisten in allen Parteien und Medien kalte Schauer über den Rücken.

In Großbritannien hat man wirklich alles versucht, um Nigel Farage abzuservieren. So hat man ihm etwa vorgeworfen, dass seine deutsche Frau für ihn arbeitet. Was für ein Skandal! Farage hat das souverän gekontert. Er meinte, wer würde sonst Tag und Nacht für so wenig Geld arbeiten. In seinem Artikel im Internet zählt der ORF all diese gescheiterten Skandalisierungsversuche als Skandale auf und fragt sich, warum die Briten Farage „trotzdem“ wählen, wo er doch so ein skandalumwitterter Rechtspopulist sei. 

Und genau diese Antwort bleibt der ORF seinen Lesern schuldig. Man hätte tatsächlich viel über das Geheimnis seines Erfolgs schreiben können. Über seine Politik, seine Ziele, seine Persönlichkeit. Farage punktet vor allem durch Authentizität, Souveränität und durch seinen Wortwitz. Im Europaparlament führt er seit Jahren die linke Funktionärskaste mit britischem Sarkasmus und scharfen Bemerkungen vor. Deshalb hassen sie ihn in Brüssel auch so sehr.

Aber das wollte, konnte und durfte der ORF nicht. Über einen bösen Rechtspopulisten darf man niemals auch nur ein einziges positives Wort verlieren, so eine Grundregel für politisch korrekte Journalisten. Eine halbwegs objektive, durchaus auch kritische Analyse ist einfach nicht drin. Aber es nutzt alles nichts, die Meinungsmacht und die Deutungshoheit der Mainstreammedien schwindet langsam, sie können trotz all ihrer Anstrengungen die Erfolge von Politkern wie Nigel Farage nicht mehr verhindern. Da hilft auch das kindische Verhalten nichts, "böse" Politiker immer nur mit möglichst unvorteilhaften Fotos abzubilden. Aber es zeigt zumindest die ganze Erbärmlichkeit dieser Art von "Journalismus" sehr gut auf.