ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Sendungskritik Melden

Bitte um ein Stichwort, warum diese Kritik als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden


Leistung ist ungerecht

Online, Do, 29.05.2014, 19:40 | Werner Reichel

In den europäischen Sozialstaaten wird gnadenlos umverteilt. Leistungsträger werden immer hemmungsloser ausgenommen. Der mächtige Strom an Transferleistungen darf nicht versiegen. Die Begehrlichkeiten der Profiteure dieses Systems werden schließlich immer größer. Mit Hilfe von immer neuen Quoten, Vorschriften und Regelungen wird immer mehr in die Freiheit des Marktes und der Unternehmer eingegriffen. Selbstverständlich nur, um Diskriminierung zu verhindern und für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Doch das reicht noch lange nicht.

In China, Indien und auch in Brasilien wächst der Wohlstand seit Jahren kontinuierlich.Trotzdem, für die Linke und den ORF steht eines außer Frage: „Der Trend ist klar: Die Welt wird immer ungerechter.“ Punkt.

Fix ist das vor allem für jene Menschen, die selbst von Steuern, Gebühren, Transferleistungen und anderen staatlichen Zuwendungen leben. Dazu gehören etwa das geisteswissenschaftliche Prekariat oder eben gebührenfinanzierte Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Es ist absurd. Österreich hat eine astronomisch hohe Steuerquote, stetig sprudelnde Transferleistungen und trotzdem geht es immer ungerechter zu. Schon jetzt stammen ca. 36 Prozent der verfügbaren Haushaltseinkommen vom Staat. Ja, die Welt ist furchtbar ungerecht, vor allem für jene die etwas leisten wollen.

Eigentlich geht es in dem Bericht auf science.orf.at, aus dem obiges Zitat  stammt, aber um etwas anderes. Ein amerikanischer Soziologe hat festgestellt, dass auch die Wissenschaft immer ungerechter wird. Im Grunde sei das auch irgendwie okay, schließlich gehe es bei der Bewertung von Wissenschaft ja mehr um Leistung, als um andere Faktoren wie etwa Geschlecht, Nationalität, Alter, Religion und soziale Herkunft, so der Forscher. Gut zu wissen, dass für die Sozialwissenschaft Leistung und Erfolg doch noch einen gewissen Stellenwert haben.

Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich, dass in anderen gesellschaftlichen Bereichen, etwa in der Wirtschaft oder im Berufsleben, Geschlecht, Herkunft, sexuelle Orientierung oder Religion eine größere Rolle spielen sollten als Leistung, Talent und Können. Dass leistungsfeindliche Gesellschaften immer scheitern, scheitern müssen, hat uns die jüngere Geschichte mehrfach drastisch vor Augen geführt. Macht nichts. Auf ein Neues. Schließlich wird die Welt immer ungerechter. Das ist eine Tatschache. Und was Gerechtigkeit ist, bestimmen schließlich die Selbstgerechten.