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Sexismus im Burgenland

Online, Mi, 02.07.2014, 12:37 | Werner Reichel

FPÖ-Nachwuchspolitiker aus dem Burgenland sorgen laut ORF derzeit für Aufregung im Internet. Die ist jedenfalls so groß, dass sie es die Burgenländer sogar bis auf die Startseite von orf.at geschafft haben. Der dortige RFJ (Ring Freiheitlicher Jugend) hat eine Flugblatt-Kampagne mit Namen „Echte Frauen" gestartet.

 

Die junge Frau auf dem Flyer erzürnt die Sozialistische Jugend. Sie kommt beim ORF natürlich ausführlich zu Wort. Silvia Czech, burgenländische SJ-Frauensprecherin, findet die Flugblätter zum Kotzen und die Bundes-SJ Frauensprecherin Naomi Dutzi spricht von primitivem Sexismus. Unter anderem stört Frau Cech, dass das abgebildete Mädel blond ist: „Frauen seien für die FPÖ offenbar nur nackt und blond oder als in der Küche ihr Leben verbringende Gebärmaschinen akzeptabel.“ Woran man all das anhand dieser Flyer ablesen kann, fragt der ORF natürlich nicht nach. Wäre für die Leser nicht ganz unspannend gewesen.

Interessant ist auch, wie der Staatsfunk über das Life Ball-Plakat berichtet hat und wie über die FPÖ-Flyer, wie sich die Tonart in beiden Fällen unterscheidet. Im ersten Fall wurden sofort jede Menge Experten aufgeboten, die das Plakat im Schnellverfahren (für Kinder) für unbedenklich erklärten. Seriöse Kritiker kamen kaum zu Wort. Bei den FPÖ-Flyern ist es umgekehrt, da dürfen die Kritiker ihre Ansichten brav darlegen, die Urheber der Kampagne kommen hingegen nur kurz zu Wort und das nur in indirekter Rede (nur nicht  anstreifen). Auch Armin Wolf meldet sich per Twitter zu Wort: "Hat ein ziemlich fortschrittliches Frauenbild, die FPÖ-Jugend". Man kann von beiden Kampagnen halten was man will, der ORF hätte in beiden Fällen jedenfalls auch neutral und weniger tendenziös berichten können, aber dafür bekommt er die vielen Gebührenmillionen ja auch nicht.