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Zeit im Bild

ORF2, So, 12.10.2014, 00:56 | Andreas Unterberger

Alle aufmerksamen Zuhörer merken es praktisch täglich. Das gesamte Agenda-Setting (also die Auswahl, über welche Themen berichtet wird, und welche totgeschwiegen werden), der Spin jeder Geschichte wie auch zahllose kleine Formulierungen beweisen, wie sehr der ORF eine durch und durch rotgrüne Propagandamaschine geworden ist. Aber offenbar glaubt man, dass zumindest Angehörige der XYZ-Schicht das nicht durchschauen.

So berichtete die Zeit im Bild groß über die Demos gegen das europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen TTIP (über das ja seit Monaten von Linkspolitikern völlig falsche Behauptungen ausgestreut werden). Diese Kundgebungen stießen aber in Wahrheit auf extremes Desinteresse und hatten sehr wenige Teilnehmer. Nicht so in der Wortwahl der ZiB: Dort hieß es, dass "allein in Wien" 1000 Menschen teilgenommen haben. Durch dieses Wording wird suggeriert, dass das eine große Zahl wäre. Dabei hat der ORF über nicht-linke Demonstrationen mit viel mehr Teilnehmern immer wieder eine Berichterstattung abgelehnt, weil diese Kundgebungen zu klein gewesen wären. Aber bei Grünen und anderen Linksradikalen rückt man bei jeder Mini-Veranstaltung aus. Als Draufgabe gab es einige Interviews mit Demonstrations-Teilnehmern, welche abstruseste Behauptungen aufstellten (wie etwa, dass TTIP die Demokratie abschaffen würde), ohne dass es auch nur den kleinsten Versuch gegeben hätte, die Fakten richtigzustellen oder wenigstens zu erwähnen.

Die gleichen Agitprop-Methoden gab es auch beim Thema Einsparungsmaßnahmen beim Bundesheer. Da fand man die geniale Formulierung, die eigentlich nur direkt aus der Feder von SPÖ-Spin-Doctoren gekommen sein kann: "Die ÖVP will noch mehr Details sehen." Das ist zwar keine direkte Lüge; dieses "noch mehr" musste aber in jedem nichtsahnenden Zuhörern den Eindruck erwecken, dass die ÖVP "noch mehr" Kasernen schließen, Musikkappellen abbauen und Panzer verschrotten lassen will.