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Österreicher extrem wissenschaftsskeptisch

Online, Mi, 22.10.2014, 17:22 | Werner Reichel

Gesund und vital bis ins hohe Alter, nichts Besonderes in entwickelten Industriestaaten. Das Leben des Durchschnittseuropäers ist lang, nicht allzu anstrengend und zumeist komfortabel. Kein Vergleich zu früheren Zeiten, als man schon mit 40 alt, krumm, krank und  zahnlos war, wo man von der Welt meist nie mehr gesehen hat als die nächste größere Stadt. Noch nie ist es den Menschen so gut gegangen wie heute.

Zu verdanken haben wird das vor allem der Wissenschaft und dem technischen Fortschritt. Es ist deshalb paradox, wenn gerade die Bürger von Deutschland und Österreich besonders wissenschaftsfeindlich eingestellt sind. Dass sie das sind, geht aus einer aktuellen Euro-Barometer-Umfrage hervor, über die science.orf.at berichtet.

Was Technologiefeindlichkeit und Wissenschaftskespis anbelangt, sind Österreicher und Deutsche ganz vorne in Europa. Ausgerechnet in  zwei Ländern,  wo trotz verfehlter Politik,  Lebensstandard, Lebenserwartung  und Lebensqualität besonders  hoch sind und wo moderne Technik besonders verbreitet ist.   Man lässt sich einen Tumor weglasern, kommuniziert per Smartphone, liest ein eBook, fährt ein Auto mit unzähligen elektronischen Hilfssystemen und fliegt mit dem neuen Riesenairbus nach Übersee.

Trotzdem hat sich, wie nun auch diese Studie belegt, gerade in diesen beiden Ländern eine extreme Technik-, Wissenschafts- und Fortschrittsfeindlichkeit breitgemacht. Es ist natürlich kein Zufall, dass gerade in diesen beiden Ländern die Grünen eine besonders lange Tradition und besonders viele Wähler  haben. In den meisten  andern europäischen Ländern spielen grüne Parteien wenig bis gar keine Rolle. In Österreich sitzen die Grünen mittlerweile in sechs von neun Landesregierungen, sie werden, dank extrem grünaffiner Journalisten, in den Medien stets wohlwollend behandelt und sind in ihnen weit über ihren Wähleranteil hinaus präsent.  In Deutschland ist es nicht anders.

Diese extreme Grünlastigkeit in Politik, Kunst, Medien und Journalismus ist für diese Technik-, Fortschritts- und Wissenschaftsfeindlichkeit hauptverantwortlich.Alles, was technologisch komplexer als ein Wind- oder Fahrrad ist, ist in unseren Breiten grundsätzlich verdächtig. Gene, Atome und das Klima  wurden zu Schreckgespenstern.  Technik ist für diese Menschen vor allem eine Gefahr und ein Problem, man sieht vor allem die Nachteile, was sie freilich nicht daran hindert, sie trotzdem zu nutzen. Soviel Inkonsequenz muss sein.

Diese Haltung hat Deutschland, Österreich und ganz Europa massiv geschadet. Man denke nur an die Verteufelung von Gentechnik und  Atomkraft oder die Angst vor Handy- und sonstigen Strahlen. Die weit weniger ängstlichen Amerikaner und Asiaten hängen uns in Sachen Innovation und Entwicklung immer weiter ab. Europa am absteigenden Ast. Der ORF hat an dieser Entwicklung in Österreich einen großen Anteil, als Förderer der Grünen,  als Panikmacher und Technikfeind.  

Wenn es gegen Gentechnik, Atomkraft (man denke nur an seine Fukushima-Berichterstattung)  oder um das Anheizen der Klimahysterie geht, ist der ORF immer ganz vorne mit dabei.  Da ist man, wie in vielen anderen Bereichen, ganz auf Linie der Grünen. Was der ORF von ernsthafter Wissenschaft hält, hat er seinerzeit mit seiner Lichtdoku bewiesen. In dieser Dokumentation zur besten Sendezeit  von ORF-Mitarbeiter P.A. Straubinger wurde ernsthaft suggeriert, dass sich Menschen ausschließlich von Licht ernähren können. Wer so ein  vormodernes magisches  Weltbild hat und an solchen esoterischen Humbug glaubt, der ist mit Hochtechnologie natürlich restlos überfordert.