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Mittagsjournal

oe1, Di, 23.12.2014, 18:02 | Werner Grotte

Es ist wirklich beachtlich, mit welch offenkundiger Aversion Ö1 über die deutsche Bürgerprotest-Bewegung Pegida berichtet. In der Reportage über die mittlerweile schon zehnte Montags-Demo mit einer ständig steigenden Zahl an Teilnehmern (zuletzt waren es schon gut 15.000 allein in Dresden) kam denn auch nur ein einziger Pegida-Sympathisant kurz zu Wort. Und er durfte nur die üblichen Klischees bedienen und sich darüber aufregen, dass die Leute ihn und seinesgleichen als Nazis bezeichnen.

Wesentlich ausführlicher konnten da Vertreter der „Gegendemonstranten“ ihren Ressentiments Luft machen. Aus welch rot-grünen Parteikellern man sie auch immer zur Gegendemo vergattert hatte. Da wurde Pegida schon einmal als „ostdeutsches Phänomen“ kleingeredet, dabei gibt es ähnliche Proteste quer durch die Bundesrepublik bis hinunter nach Bayern. Da wurde über „Probleme mit dem rechten Rand“ schwadroniert, dabei setzen sich Pegida-Demonstranten aus so ziemlich allen gesellschaftlichen und sozialen Gruppen zusammen. Schließlich verlautete, Pegida-Demonstranten würden „über Probleme reden, von denen sie glauben, sie zu haben“. Ihre eigene (angebliche) „Gegenbewegung“ bezeichneten die GutmenschInnen folgerichtig als „Zeichen gegen Intoleranz und Islamfeindlichkeit“. Dass in letzter Zeit fast täglich irgendwo auf der Welt grausame Massaker von Islamisten begangen werden und viele Leute einfach Angst haben, kommt in diesem Gutmenschen-Denkmuster nicht vor.

Die Intention ist klar. Wenn ich den Feind schon zahlenmäßig nicht überrumpeln kann, muss ich ihn diskreditieren, als politisch extrem oder gar geistesgestört mit eingebildeten Problemen hinstellen. Dass die zahlenmäßige Lücke zwischen „Gegendemonstranten“ und Pegida-Aktivisten zunehmend auseinander klafft, vergaß Ö1 prompt zu erwähnen. Man erfährt es immerhin auf deutschen Sendern.

Wie lange der Kurs der Ausgrenzung gegen Pegida und die ähnlich orientierte AfD (Alternative für Deutschland), den sogar CDU-Politiker konsequent mitfahren, zielführend ist, wird sich zeigen. Die Vorgehensweise erinnert stark an den arroganten Umgang von Schwarz-Rot-Grün mit der FPÖ in Österreich. Und auch hierzulande sind die Wähler davon zunehmend empört. Wenn die Rot-GrünnInnen Pech haben, schnappt ihnen H.C. Strache nächstes Jahr bei der Wiener Gemeinderatswahl das Rathaus vor der Nase weg. In Deutschland hat die massive Wählerverschiebung zuletzt die vormalige (Mit-)Regierungspartei FDP pulverisiert. Ein überdeutliches Menetekel.

Das sollte den ORF-Linken zu denken geben. Eine starke oder gar regierende FPÖ wird auch am Küniglberg und im Funkhaus ein bisserl umrühren….