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Auf einmal: ein Franzose

Online, Fr, 11.03.2016, 17:50 | Andreas Unterberger

Die Absurditäten der Political Correctness in ORF (& Co) werden immer grotesker: In der Überschrift einer Meldung in ORF.at über ein Vergewaltigungsverbrechen findet sich erstaunlicherweise nicht wie sonst ein „Mann“ oder „Männer“ als Täter, sondern plötzlich ein „Franzose“: „Vergewaltigung einer 17-Jährigen: Franzose angeklagt“. Und bei einem „Franzosen“ erspart man sich auch die sonst ständig praktizierte Formalität, ihn vor einer Verurteilung als „mutmaßlich“ zu bezeichnen.

Damit zeigt sich die ganze Lächerlichkeit der Tugendwächter; Wenn es sich um Österreicher oder Westeuropäer handelt, schreiben sie die Herkunft in den Titel. Afghanen oder Araber scheinen dort hingegen nie auf. Sie werden immer nur als „Mann“ oder „25-Jähriger“ bezeichnet, damit das verquere linke Weltbild nicht ganz kollabiert. Die Herkunft der Täter ist – wenn überhaupt – bei solchen Tätern wider alle journalistische Regeln höchstens weit hinten am Ende des Textes zu lesen. Obwohl es das ist, was die Leser weitaus am meisten interessiert.

Die Leser haben freilich längst gelernt zu übersetzen: Das Wort „Männer“ heißt für sie ganz automatisch: Das waren Afghanen oder Araber. Damit bestätigt sich eine Regel, die man auch in den diversen Diktaturen beobachten konnte: Die Menschen lernen, zwischen den Zeilen zu lesen, und nehmen im Zweifel immer die vom Regime am wenigsten gewollte Variante an.

Nur die wenigsten orf.at-Leser werden sich die Mühe machen, sich auf orf.at zweimal durchzuklicken, um den ganzen Text dieser Meldung zu lesen. Dann würden sie freilich entdecken, dass die Political-Correctness-Gouvernanten noch viel blöder sind: Denn der „Franzose“ der Überschrift entpuppt sich dann plötzlich als Gelegenheitsarbeiter „rumänischer Herkunft“, der in Rumänien schon sechsmal vor Gericht gestanden ist. Worauf vor dem geistigen Auge aller Leser ein nicht ganz politisch korrektes Bild des Täters entsteht, das halt so gar nichts mit einem „Franzosen“ zu tun hat.

Freilich: Die Hauptschuld an solchen verkorksten Meldungen dürfte bei der APA liegen, da man den Text auch in anderen Medien findet. Allerdings enthebt das orf.at nicht der Verantwortung für das, was da auf die eigene Internet-Seite fließt.

PS: Außerdem ist ja der ORF weitaus größter Anteilseigner an der APA, hat also auch insofern eine Mitverantwortung für die immer seltsameren Dinge, die von dort kommen.