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ZIB 2

ORF2Andere, Mi, 04.01.2017, 01:39 | Werner Reichel

Ein Thema beherrscht nach wie vor die Sozialen Medien. Der Aufmarsch einer Vorhut von aggressiven Nafri-Horden in mehreren deutschen Städten. Immer mehr Details dringen, dem Internet sei Dank, durch und sie ergeben ein beunruhigendes Gesamtbild. Nur mit größten Anstrengungen konnte die Polizei die Lage unter Kontrollen halten. In einigen Städten drohte die Situation zu eskalieren. Selbst regierungstreue Medien berichteten vom aggressiven Veralten der Nafris. Es muss also wirklich schlimm gewesen sein.

Immer mehr Bürger sind verunsichert. Auf Facebook, Twitter und in diversen Internetforen diskutieren und spekulieren sie, machen ihrem Ärger Luft. Viele Fragen sind noch völlig offen. Aber Politik, Behörden und Mainstreammedien können oder wollen sie nicht ehrlich und befriedigend beantworten. Wer hat diese Zusammenrottungen geplant und organisiert? Was war das Ziel dieser Demonstration der Stärke? Und vor allem, was haben sie als nächstes vor?

Die „Welt“ hat die Lage analysiert und kommt zu dem knallharten Schluss: „Viele Nordafrikaner wollten wohl gar nicht Silvester feiern.“ Nein, wirklich?  Die Berichterstattung und Diskussion über die vergangene Silvesternacht bewegt sich in den Gutmenschenpostillen und Staatssendern tatsächlich auf einem solch infantilen Niveau.

Da ist man schon dankbar, wenn CDU-Innenexperte Armin Schuster öffentlich zugibt, es sei eine „Machtprobe“ gewesen. Was denn sonst? Es war ein Abtasten, eine Erkundungsmission, um herauszufinden, wie schlagkräftig und durchsetzungsfähig die deutsche Polizei noch ist. Eines scheint sicher, außer natürlich für die Dauerbeschwichtiger, Mahner, Appeaser und all die anderen politisch korrekten Schwurbler, das war erst der Anfang.

Doch die Journaille diskutiert lieber darüber, ob der Polizeieinsatz verhältnismäßig bzw. rassistisch war und ob die Abkürzung Nafri menschenverachtend ist. Man hat mit Hilfe der Grünen einmal mehr die Aufmerksamkeit in eine völlig andere Richtung gelenkt. Man streitet über Begrifflich- und Nebensächlichkeiten, während das Land ungebremst auf bürgerkriegsähnliche Zustände zusteuert.

Der politmediale Machtblock hat es wenige Tage nach dem Blutbad von Berlin erneut geschafft, sich um die vielen unbequemen Fragen, etwa wer für diese Entwicklungen die Verantwortung trägt, herumzudrücken. Der Kluft zwischen Mainstream- und Sozialen Medien, sprich zwischen Establishment und dem sogenannten Pack, ist nach dieser Silvesternacht noch größer und tiefer geworden. Ja, man hat den Eindruck, alternative und etablierte Medien berichten über ganz unterschiedliche Welten.

Beispiel ZiB2: In dieser Sendung haben die Nafri-Zusammenrottungen in Deutschland, die die Medien von den USA bis Russland nach wie vor beschäftigen, überhaupt nicht stattgefunden. Es ging um Syrien, das Videothekensterben, um eine neue Arbeitszeitregelung in Frankreich, Armin Wolf interviewte FPÖ-Chef Strache und in einer Kurzmeldung erwähnte man gar die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Innsbruck. Wer über heimische Videotheken und Gesetzesnovellen in Frankreich berichtet, während sich die Österreicher genauso wie die Deutschen nur für ein einziges Thema interessieren, der hat sich vom Journalismus längst verabschiedet und ist nur noch ein Handlanger der Herrschenden. Aber es ist ja eh „nix“ passiert, so wie zum Jahreswechsel 2015/16. Zumindest die ersten Tage nach dieser Silvesternacht. Der Staatsfunk berichtete erst mit großer Verspätung über den Nafri-Sex-Mob in Köln, und das auch nur deshalb, weil es nach den vielen Berichten im Internet einfach nicht mehr anders ging.

Damit das nicht mehr vorkommt, bastelt man in Berlin und Wien - unter dem fadenscheinigen Vorwand Fake-News und Hate-Speech bekämpfen zu wollen - an weitreichenden Einschränkungen der Meinungsfreiheit. Facebook und alternative Medien sind heute das, was einst die „Feindsender“ waren.