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Zeit im Bild

ORF2Andere, Mi, 10.01.2018, 20:50 | Andreas Unterberger

Dramatisch mehr Kriminaltaten durch Asylwerber; 46 Prozent der angezeigten Täter sind Ausländer. Die Daten des neuen österreichischen Sicherheitsberichts lassen alle Alarmglocken läuten. Nicht jedoch im ORF-Fernsehen.

Über diesen Bericht wird man nur in anderen Sendern informiert. Hingegen keine Silbe zumindest in den (relativ) meistgesehenen Sendungen des ORF-Fernsehens. Weder in der ZiB1 noch in "Wien heute" noch in "Aktuell in Österreich". Dafür hat man in dieser sich "Aktuell" nennenden Sendung Sendung beispielsweise mehr als drei Minuten Zeit für "Südtiroler Bergdoktor geht in Pension". Dafür wird einem in der ZiB2 - wohl aus Anlass des kältesten Winters der USA - die Klimaerwärmung erklärt.

Dabei gäbe es gerade in den letzten Stunden wieder genug aktuellen Anlass, über Asylantenkriminalität zu berichten: Ein Afghane hat in Wien - mutmaßlich - seine Freundin aus dem Fenster gestürzt. Ein anderer Afghane hat auf den Hauptbahnhof Brandmelder und Schilder zerstört,  sowie zwei Securities attackert. Und vor Gericht wurde eine brutale rumänische Schlägerbande attackiert. Aber auch zu all dem kein Ton in einer dieser Sendungen.

Dabei erfährt man gleich zweimal ausführlich, dass die Richterin im Buwog-Prozess den Anwalt von Grasser gerügt hat, weil dieser mit einer Schöffin in einer Pause über deren Fußballspielen geredet hat (was er offenbar nicht gedurft hätte). Das sind offenbar die wirklichen Katastrophen des Landes. Jedoch auch heute noch kein Ton über die Hochegger-Anschuldigungen gegen Gusenbauer, Blecha, (Peter) Schieder & Co.

Über den Beschluss der weitaus größten und wichtigsten Familien- und Kinderförderung seit vielen Jahrzehnten durch die Regierung wird man genau 1,41 Minuten lang informiert. Die Opposition erhält praktisch genau gleich viel Zeit - 1,37 Minuten - für ihre Kritik daran (wobei freilich überhaupt nicht klar wird, was die Neos eigentlich kritisieren).

Wer nun meint, diese Längenaufteilung sei doch nur gerecht, der sei daran erinnert, dass in den letzten Jahren der ORF der Opposition nur einen Bruchteil der Zeit eingeräumt hat, welche die Regierung bekommen hat. Damals hat es immer geheißen, dass es doch viel wichtiger sei, was die Regierung tut, als was die Opposition sagt. Und damals hatte Rotschwarz einen viel geringeren Anteil der Wähler hinter sich als heute Schwarzblau.

Man sollte eigentlich Anspruch auf Schmerzengeld haben, wenn man sich berufsbedingt die "Informations"-Sendungen des Gebührensenders anschaut. Von Information ist da jedenfalls keine Spur mehr zu hören oder sehen.

PS: Und wer meint, dass halt die ZiB zu wenig Zeit hat, der hat wohl übersehen, dass man 1,15 Minuten einem weitgehend unbekannten Jazzgitarristen gewidmet hat ...