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IM ZENTRUM

ORF2Andere, Mo, 22.01.2018, 20:09

Die SPÖ hat ihre Abwahl von den Hebeln der Macht noch immer nicht verkraftet - ganz im Gegenteil. Die Auftritte von roten Funktionären werden immer rüpelhafter und grotesker, die ungewohnte Oppositionsrolle nagt gewaltig an der Contenance der Genossen. So war auch die Darbietung von Ex-Infrastrukturminister Jörg Leichtfried bei "Im Zentrum" eine einzige Zur-Schau-Stellung des proletenhaften Kerns dieser Partei.

Es ging eigentlich um das Thema Asyl in Österreich, die geplante Unterbringung in Großquartieren und dergleichen, doch das interessierte Herrn Leichtfried im Grunde herzlich wenig. Der Mann mit dem sonderbar leeren Gesichtsausdruck befand sich nach wie vor im Schmutzkübel-Wahlkampf und warf wie wild mit Dreck um sich. Unabhängig vom eigentlichen Thema schrie und pöbelte er vor sich hin und warf dabei alle möglichen Satzbausteine aus dem sozialistischen Repertoire in die Runde.

Mal faselte er vom Ende der Aktion 20.000, dann wieder von der geplanten Abschaffung der Notstandshilfe. Dazwischen phantasierte er von hochqualifizierten und arbeitswütigen Fachkräften vom Hindukusch, die jetzt das Land verlassen müssten, weil die Liste der Mangelberufe erweitert werden soll. Ständig kämpfte er für die braven Asylanten, gegen die böse Regierung und auch gegen echte Facharbeiter zB aus Osteuropa, die jetzt ins Land kommen könnten, um Mängel in bestimmten Branchen zu beheben.

Denn die SPÖ kämpft leidenschaftlich für den Raketenwissenschaftler aus Afghanistan, der dann meist den Rest seiner Anwesenheit in Österreich in der Mindestsicherung aussitzt, aber gleichzeitig beherzt gegen den wirklich qualifizierten Facharbeiter, der ohnehin nur ins Land darf, wenn er auch einen Job vorweisen kann. Erstaunlich!

Erschreckend auch die Umgangsformen des pöbelnden Leichtfried, der den anwesenden Regierungsvertretern Efgani Dönmez (ÖVP) und Walter Rosenkranz (FPÖ) ständig ins Wort fiel. Oft verhinderte er deren Wortmeldungen durch aggressive Zwischenrufe ganz - da fühlte sich selbst die linksdrehende Moderatorin Claudia Reiterer gezwungen, einzuschreiten. Doch sie scheiterte, denn Leichtfried ignorierte auch ihre Zwischenrufe und Aufforderungen, endlich jemand anderen zu Wort kommen zu lassen. Eine peinliche Performance eines Ex-Ministers und Vertreters einer Partei, die nur sich selbst als zum Regieren fähig klassifiziert.

Das passte perfekt zu den hilflosen Rundumschlag-Auftritten des Ex-Kanzlers. Was ist nur aus der SPÖ geworden? Kreisky würde im Boden versinken, müsste er das miterleben.

Die beiden anwesenden Damen der NEOS und der Liste Pilz kann man an dieser Stelle übrigens getrost vergessen - sie hatten nichts, aber auch schon gar nichts Sinnvolles beizutragen. Und wunderten sich zwischendurch selbst über den Auftritt vom Leichtfried im Stile eines vor Wut tobenden Kleinkinds.