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Unabhängig von Objektivität

Andere, Di, 02.04.2019, 09:32

Derzeit kann man in einem orf.at-Artikel über die Krankenkassen-Reform wieder wunderbar jene "Objektivität und Unabhängigkeit" bestaunen, für die ORF-Magnaten wie Armin Wolf oder Dieter Bornemann vorgeben zu kämpfen (interessanterweise tun sie das immer dann, wenn gerade NICHT ein SPÖ-Kanzler im Amt ist).

In dem orf.at-Artikel darf der Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse, Andreas Huss, eins zu eins, komplett unwidersprochen bzw. ohne auch nur einen kritischen Halbsatz im Artikel, seine Abneigung gegen die laufende Reform ausbreiten.

Der gesamte ORF-Artikel ist voll von linker Klassenkampfrhetorik und liest sich wie ein copy and paste Text aus einer Aussendung der SPÖ-dominierten Gewerkschaft.

Das ist sie also, die "Objektivität und Unabhängigkeit" für die ein Armin Wolf so kämpft? Interessant.

Apropos Gewerkschaft, durch den offensichtlich völlig unkritisch übernommenen Textvorschlag (woher auch immer), hat der ORF-Redakteur (generisches Maskulinum) ganz vergessen zu erwähnen, dass ja Andreas Huss Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau Holz ist und damit höchstwahrscheinlich auch SPÖ-Mitglied. Das tut aber bei seiner Kritik an dieser Reform der Bundesregierung natürlich überhaupt nichts zur Sache. Eben. Und deshalb braucht es auch nicht zu erwähnt werden. (Das ist übrigens bei Wiener Lehrern, die sich kritisch über die Zustände in Wien äußern anders, da ist es für den ORF schon zweckdienlich, diese öffentlich als "ÖVP-nahe" zu schubladieren).

Ach ja, Andreas Huss soll übrigens auch Obmann der neuen "Österreichischen Gesundheitskasse - ÖGK" in Wien werden, das erwähnt der Artikel aber genauso wenig wie den Umstand, dass erst im April 2017 die damalige Chefin des Hauptverbands der Sozialversicherungen, Ulrike Rabmer-Koller, entnervt ihren Job hingeworfen hat. Ihre Worte damals waren, dass das System unreformierbar sei und die Widerstände dagegen schlicht zu groß.

Die Besitzstandswahrer und Modernisierungsverweigerer, vor alllem im roten ÖGB und in der roten AK, führen derzeit einen verzweifelten Abwehrkampf und der ORF sekundiert brav. Total unabhängig von jeglicher Objektivität, wie gewohnt.