ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Sendungskritik Melden

Bitte um ein Stichwort, warum diese Kritik als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden


Anonyme Anzeige gegen Landesjägermeister

Andere, Mi, 08.05.2019, 00:56

In den Redaktionsstuben des ORF scheinen sich auch bildungsferne Journalisten, missionarische Ideologen, Selbstverwirklichungs-Dilettanten im ersten Lehrjahr und weltfremde Oberlehrer auszutoben. Insbesondere auf ORF.at verkommen knappe, präzise, informative Beiträge im unsäglichen Bemühen, alle und alles mitzudenken, sichtbar zu machen und nur ja niemanden auszugrenzen, zur sprachlichen, inhaltlichen und intellektuellen Zumutung. 

Nicht die Polizei schreitet ein, sondern Polizistinnen und Polizisten. Um Täterinnen und Täter zu stellen. Produzentinnen und Produzenten hören auf Konsumentinnen und Konsumenten (oder auch nicht, weil sie ja böse Kapitalistinnen und Kapitalisten sind). Die Behörde wird durch Beamtinnen und Beamte repräsentiert. Und Politikerinnen und Politikerinnen appellieren an Wählerinnen und Wähler. 

Die knappe und eindeutige Information (wie sie unter Journalisten und Juristen, Polizisten und Polieren, Ingenieuren und Indigenen üblich war) gerät im ORF zum aufgeblähten Inklusionsdebakel.  

Es geht aber auch anders. Präzise. Eindeutig. Wenn politisch gewollt und ideologisch gewünscht: In Kärnten führen Vereinsmeier - wie wohl überall im Bundesgebiet - eine Obmanndebatte und proben den Aufstand. Allerdings handelt es sich hier um Vertreterinnen, Vertreter und Vertretende des Waidwerks, die am Hochsitz des Landesjägermeisters sägen. (Wichtig ist die ergänzende Erklärung, daß Anzeigen anonym erstattet worden sind.) ORF.at berichtet von rebellierenden Jägern, nicht von Jägerinnen und Jagenden. (Der Hinweis auf “Bambimörder” fehlt, deshalb werden Romy-Gala und Pulitzerpreis leider ausbleiben). 

Jäger hätten anonym angezeigt - vermutlich schließt der ORF Jägerinnen deshalb aus, weil ihm präzise Namenslisten der anonymen Anzeiger vorliegen und er in die Akten - oder Kontoauszüge oder Spendenlisten - Einsicht nehmen konnte? 

Bestimmt folgt bald ein berühmt seriöser und ausgewogener Faktencheck mit der grandiosen Beweisführung, dass Männer eben toxisch sind. Übrigens: Die Jagd ist das einzige Feld, auf dem es selbst dem ORF nicht gelingt, Schützen in Beziehungstäter umzudeuten. Da es um Waidmänner geht, die - horribile dictu - in der Regel auch noch bewaffnet sind, kapituliert der ORF samt seiner sonst üblichen Nichtdiskriminierungs-Militanz. Nicht Staatsanwältinnen und Staatsanwälte ermitteln, sondern: die Staatsanwaltschaft. Da Waffen, Schußwaffen zumal, erstens böse und zweitens männlich (also toxisch männlich) zu sein haben, wird in Kärnten laut ORF.at im Sommer 2019 auch nur ein neuer Jägermeister gesucht. Von (generell gefährlichen, da bewaffneten) Jägermeisterinnen und Jägermeisternden ist in entwaffnender Selbstzensur beim ORF plötzlich keine Rede mehr.