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Rabinovici: Kurz’ „Spiel“ mit Antisemitismus

Andere, Di, 21.05.2019, 10:36

ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz hat seit Ausbruch der Koalitionskrise mehrmals betont, dass der israelische PR-Berater Tal Silberstein hinter dem Video stecken könnte. Der österreichisch-israelischen Autor und Historiker Doron Rabinovici beklagt nun im ORF-Interview ein „vollkommen unverantwortliches Spiel“ mit antisemitischen Stereotypen.

Im letzten Wahlkampf wurde von der SPÖ ein offenbar wahnsinnig gewordener Spin-Doctor engagiert, der bald darauf in Israel als Schwerkrimineller im Knast landen sollte.

Silberstein hatte zu Methoden gegriffen, die es bisher nirgendwo auf der Welt gab. Was man Russland im US-Wahlkampf unterstellt hatte, wurde in Österreich zur Realität. Silberstein war natürlich nicht Israel, sondern nur ein Israeli (der sogar aus dem linken Lager der Gegner der israelischen Regierung kam).

Ausgerechnet in Österreich mit seiner traurigen antisemitischen Vergangenheit einen israelischen Dirty-Campaigning-Mann zu engagieren, zeugte von der Rücksichtslosigkeit der SPÖ-Auftraggeber.

Dass Silberstein seine jüdische Herkunft trotzdem kaum vorgeworfen wurde, zeigte hingegen, dass Antisemitismus im österreichischen rechten Lager weitgehend verschwunden war, auch wenn sich die ertappte SPÖ wie - nun Herr Rabinovici auf ORF -  es nicht nehmen ließ, den Opfern der Silberstein-Kampagne auch noch Antisemitismus zu unterstellen.

Die einzig logische Erklärung, warum ein Dirty-Campaigning-Video von 2017 nicht schon damals verwendet worden war, liegt wohl im Umstand, dass Silberstein in Israel verhaftet worden war und seine Methoden auch in Österreich aufgeflogen waren.

Die von Silberstein eingerichtet Fake-Facebook-Seite gegen Kurz wurde daher für die SPÖ zum Bumerang. Auch noch das Video zu bringen, hätte der FPÖ zwar massiv geschadet, allerdings auch der SPÖ, der man nach dem Auffliegen von Silbersteins Methoden das Video mit Sicherheit zugerechnet hätte.

Also blieb das Video wohl im Schrank, bis man es den Sozialisten und ihren Hofmedien für ihren EU-Wahlkampf ein zweites Mal verkaufen konnte.