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Brandanschläge in Graz aus privaten Gründen

Andere, Mi, 19.06.2019, 20:24 | Niklas G. Salm

In Graz gab es eine ganze Serie von Brandanschlägen - im Bezirksgericht Graz-West, im Rathaus, in der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung und schließlich im Hauptbahnhof. Zum Glück gab es keine Opfer und nur relativ geringen Sachschaden. Der Täter dürfte ein ziemlicher Experte gewesen sein. Oder eine "Fachkraft", wie das neudeutsch und politisch korrekt heißt. Er wurde auch relativ schnell gefasst - und zwar beim Zündeln am Hauptbahnhof, der vierten Station seines Bereicherungsmarathons.

Der Täter war übrigens ein amtsbekannter Iraker. Zunächst hatte es noch geheißen ein Nordafrikaner, dann war von einem Algerier die Rede. Aber wer wird denn schon so kleinlich sein? Es ist doch jeder eine bunte Bereicherung, oder? Lustig, nein, nahezu erleuchtend war aber die vom Grünfunk (vormals Rotfunk) dargereichte Erklärung des pyrotechnischen Aktionismus des Herrn aus dem Allah-Land. Das Motiv liege im "privaten Bereich". Ach so, na dann war es ja nicht so schlimm.

Bloß eine private Angelegenheit, eine kleine Unmutsäußerung, die sonst mit nichts etwas zu tun hat. Derlei flotten Erkenntnisgewinn ist man aus Graz ja schon gewöhnt. Man erinnere sich an 2015, als ein gewisser Alen R., seines Zeichens Bosnier und Burka-Fan, mit einem Riesen-SUV durch die Grazer Innenstadt pflügte und dabei leider ein paar kleinere Kollateralschäden bei der Bevölkerung verursachte. Auch damals stand schnell (nach rund 30 Minuten) fest, dass das alles mit nichts zu tun hatte. Schon gar nicht mit dem netten Herrn Allah! Ein Ausraster von Alen - er war halt an dem Tag mies drauf.

Heute hatte ein Gast aus dem Irak einen unterdurchschnittlich coolen Tag - kann ja mal vorkommen. Explizite Pyrotechnik-Fachkraft war er zum Glück keine, sonst wäre wohl etwas mehr passiert. Also vergessen wir das Ganze am besten schnell wieder, war ja bloß ein kleiner Ausrutscher. Nur stellen wir uns zum Abschluss kurz vor, der Täter hätte Martin Sellner geheißen. Oder ein x-beliebiger anderer Identitärer hätte aus privaten Gründen einen echten Null-Tag gehabt und aus Groll ein paarmal Feuer gelegt. Ob der ORF auch so viel Verständnis hätte und unaufgeregt über ein "privates Motiv" berichten würde?