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FPÖ gegen GIS – der ORF bleibt da ganz locker

Andere, Mo, 24.02.2020, 18:34 | Niklas G. Salm

Erstaunlich unaufgeregt und objektiv berichtet ORF-Online über die neue Kampagne der FPÖ gegen die GIS-Gebühren. Man handelt die Sache auch nicht – wie sonst gerne bei unliebsamen Themen – in einem Fünfzeiler ab. Onlinepetition zur Abschaffung der Gebühren, Informationskampagne über die Nutzung des ORF ohne Gebühren, mangelnde Ausgewogenheit in der Berichterstattung und sogar ein Abo-Modell als Lösung – über all das berichten die Genossen von der Rundfunk-Kolchose total gelassen. 

Es gibt keine Seitenhiebe und auch keinen Geifer in Richtung Gefährdung der Demokratie und geplanter Vernichtung selbiger durch jeden, der an der zwangsgebührenfinanzierten Linkspropaganda auf allen ORF-Kanälen rütteln möchte. So wird ja sonst stets "argumentiert", wenn nur an eine Abschaffung der Zwangsgebühren gedacht und somit an der üppigen Besoldung der linken Kohorten auf dem Küniglberg gesägt wird. Doch diesmal nicht.

Dafür kann es eigentlich nur einen Grund geben: Der ORF nimmt diese blaue Kampagne und die Freiheitlichen selbst nicht mehr wirklich ernst. Man lässt diese in den Augen des linken Mainstreams eigenartige und ungustiöse Truppe eben werkeln – wissend, dass eh nicht viel passieren kann. Nach Ibiza, Strache-Spesenskandal, diversen Liederbüchern, unzähligen konstruierten "Einzelfällen" und "Widerlichkeiten" wähnt man sich als progressiver Staatsfunk auf der sicheren Seite. 

Außerdem hat man seit Jahresbeginn mit den GrünInnen seine engsten Verbündeten in der Regierung sitzen, die das Zwangsgebührenmodell sogar noch ausweiten und durch eine Haushaltsabgabe ersetzen möchten. Die außerdem immer, ja wirklich immer dem Linksfunk den Rücken stärken. Egal was in die Hose geht - Werner Kogler und Co. sind ja da. Das gilt übrigens auch umgekehrt. Egal was bei den GrünInnen suboptimal läuft - der ORF ist da, um die Sache auszubügeln. Eine moderne linke Symbiose. 

Und dann dürfte man beim Linksfunk auch noch erkannt haben, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz zwar ein großer und oft gefährlich klingender Brüller ist, aber ein weniger großer und für Linke weniger gefährlicher Umsetzer. Ein Rechts-Blinker und Links-Abbieger. Einer, der wild tut und dann eh ganz zahm ist. Frei nach dem Motto: Hunde, die bellen, beißen nicht. Außerdem hat sich ja auch die ÖVP schon auf einen zwangsfinanzierten ORF festgelegt. Der eine Teil wegen der Beweihräucherung in den Landesstudios, der andere... tja, wer weiß schon, was in den anderen wie Kurz, Blümel und Co. wirklich vorgeht?

Deshalb nimmt der ORF die Sache jedenfalls gelassen zur Kenntnis, lässt die FPÖ diesmal unbeschimpft gewähren und berichtet sogar recht objektiv darüber. Was soll auch schon passieren? Man hat ja zuvor tatkräftig mitgeholfen, diese Partei (vor allem auch medial) an die Wand zu fahren. Jetzt steht sie da, wo sie eben ist. Bei 12-15 Prozent, je nachdem ob Strache antritt, oder nicht. Das ist keine gefährliche Größe mehr und die Partei wankt auch noch immer bedenklich, findet zu keiner echten Linie. Da kann der ORF auch locker bleiben. Angesichts der Gesamtkonstellation vermutlich völlig zu Recht.