ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Sendungskritik Melden

Bitte um ein Stichwort, warum diese Kritik als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden


Rechtsradikale auf Lesbos

Andere, Fr, 06.03.2020, 14:59

Gemäß links orientierten und politisch korrekten  Mainstream-Medien wie dem ORF ist der Rechtsextremismus die größte Gefahr, die Europa bedroht. Das gilt natürlich auch in Meldungen, die eigentlich ein ganz anderes Thema haben sollten.

Beispiel gefällig? Um 14 Uhr ist auf orf.at kein einziger aktueller Bericht zur Migrations-Krise an der griechischen Grenze zu lesen. Dafür lautet die Headline in der Auslands-Rubrik (ganz oben auf der Seite):  „Medien: Rechtsradikale aus Ausland auf Lesbos“. Weiter heißt es dann: „Auf der griechischen Insel Lesbos sind laut Augenzeugenberichten Rechtsradikale aus Deutschland und Frankreich eingetroffen.“  Die wollen, laut Augenzeugen und ORF „ an der Seite der Griechen zur Sicherung der EU-Grenzen gegen illegal einreisende Migranten wirken.“

Die Gefahr geht also nicht vom Ansturm illegaler, teilweise gewaltbereiter Migranten auf die griechischen Grenze aus (übrigens größtenteils junge Männer, die gar nicht aus Syrien stammen), sondern von ein paar eingereisten Deutschen und Franzosen, die in irgendeiner Form die Griechen unterstützen wollen. Mehr ist bisher nicht bekannt. Trotzdem kommt der ORF sofort zum Schluss, dass die Angereisten „radikal“ sind, also per Definition gewaltbereit und staatsfeindlich.

Interessanterweise ging von den vermeintlich Rechtsradikalen noch keinerlei Gewalt aus, dafür von einem Unbekannten, der einen der Deutschen brutal niedergeschlagen hat. Der ORF lässt dieses wichtige Detail zwar nicht unter den Tisch fallen (vermutlich weil sich der Vorfall bereits online verbreitet hat), ist aber gewohnt kreativ beim Relativieren. „Ein unbekannter und mutmaßlich linker Mann habe in der Einkaufsmeile der Inselhauptstadt einen der Deutschen angegriffen und am Kopf verletzt“, heißt das dann im politisch korrekten ORF-Neusprech.

Schon seltsam, oder? Während sich der ORF bei den angereisten Deutschen und Franzosen sofort zu 100 Prozent sicher ist, dass diese „rechtsradikal“  sind, ist der unbekannte Schläger in der Einkaufsmeile lediglich „mutmaßlich links“. Nachdem „Gewaltbereitschaft“ in fast allen Definitionen von Extremismus und Radikalismus vorkommt, sollte man in dem Fall doch eigentlich von „links-radikal“ sprechen, oder nicht? Kann natürlich sein, dass beim ORF Schläge auf den Kopf noch als friedlicher Aktivismus gelten – zumindest wenn sie von links kommen. Wieder einmal Lückenpresse at it´s best!