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Zeit im Bild 1

AndereORF 2, Mo, 27.04.2020, 21:46

Weiter geht die Propagandaorgie des Regierungsfunks: Der ORF berichtet über das geleakte Papier, das schon seit einiger Zeit in alternativen Medien zirkuliert und das vorsätzliche geplante Spiel der Regierung mit der Angst der Menschen zum Inhalt hat.

ORF-Regierungslautsprecher Hans Bürger dazu (indem er auf dieses mehr als heikle und demaskierende Papier gar nicht eingeht): Ja, stimmt, "die Ruhe vor dem Sturm" und "jeder wird jemand kennen, der einen Toten in der Familie hat" das sind harte Worte, die man nicht allzu oft gebrauchen sollte. Nein, werter Regierungsschranze beim peinlichen Versuch, den Pelz zu waschen, ohne ihn dabei naß zu machen: Das sind Worte, die man als Regierungschef ohne Grund, aus Berechnung und rein polemisch überhaupt nie gebrauchen sollte.

Dann geht es im nächsten Beitrag einmal mehr darum, die unglaubliche Gefährlichkeit der aktuellen Epidemie zu beweisen und die völlig überzogenen und spätestens nach den ersten zwei Wochen des Shutdowns absolut überflüssigen Maßnahmen schönzureden. Wörtlich heißt es da: "Für alle jene, die immer noch versucht sind, Corona zu verharmlosen und das Virus mit der Grippe zu vergleichen, haben wir jetzt äußerst eindringliche Zahlen!"

Und dann kommt eine Kurve ins Bild, die die wöchentliche Sterblichkeit der letzten Jahre zeigt, mit einem wiederkehrenden saisonalen (Grippe-)Hoch im Winter. Und tatsächlich erscheint im heurigen März eine sehr hohe und sehr spitze Zacke, spitz deswegen, weil es hinter der Spitze genauso steil wieder bergab geht. Die Spitze ist also deutlich über den Spitzen der vergangenen Grippeepidemien, aber der Berg insgesamt, so weit man das jetzt sehen kann, genauso deutlich weniger breit. Und genau deswegen, weil man das jetzt noch nicht sehen kann, ist eine Betrachtung der aktuellen Übersterblichkeit unseriös und reine Regierungspropaganda.

Dazu ein kleiner Exkurs: Bei einer Diskussionsrunde auf Servus-TV vor wenigen Tagen brachte ein Mediziner einen Vergleich: Da gab es in Paris vor wenigen Jahren eine arge Hitzewelle, in deren Verlauf in drei Wochen 17.000 Menschen starben. Ergebnis: in diesem Juli eine deutliche Übersterblichkeit. ABER: in den nächsten drei Monaten war die Kurve ebenso deutlich unter der Normallinie, weil jene, die sonst im August, September und Oktober gestorben wären, eben schon im Juli gestorben sind. Am Jahresende war dann im Gesamtrückblick alles wieder ganz normal.

Und genauso kann man valide Daten zur Übersterblichkeit durch die Corona-Pandemie in Österreich erst am Jahresende machen. Alles, was da jetzt an Momentaufnahmen passiert, ist unseriöse Schönfärberei. Einziger schwacher Trost: Wir haben uns vom ORF auch nichts anderes erwartet.