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Weltjournal

AndereORF 2, Mi, 03.06.2020, 23:42

"Polizeigewalt und Rassismus", das Thema zum aktuellen Anlass.

Es mag eine Sache sein, Dinge in einem bestimmten Licht zu präsentieren, welches mehr der Meinung der Redakteure entspricht, als einen neutralen Einblick zu geben. Ich fürchte, daran hat man sich längst gewöhnt. Es ist eine andere Sache, wenn schlichte Tatsachenbehauptungen leicht überprüfbar gelogen sind.

In der Sendung wird behauptet: "Weiße begehen die meisten Verbrechen in den USA. Dennoch ist das Risiko, von der Polizei getötet zu werden, bei Schwarzen zwanzigmal höher."

Als ich das vernahm wurde ich hellhörig, denn so ungefähr kenne ich die Statistiken zu diesem Thema. Tatsächlich liegen bei Gewaltverbrechen Schwarze und Weiße etwa gleich auf, demensprechend stellen die beiden Ethnien auch jeweils rund 40 Prozent der Gefängnisinsaßen. Das obwohl die Weißen 64 Prozent und die Schwarzen 13 Prozent der Bevölkerung stellen. Der Verbrechensrate ist bei Schwarzen also rund fünfmal so hoch.

Richtig ist prinzipiell, dass Schwarze ein höheres Risiko haben, von der Polizei getötet zu werden als Weiße. Dieses Risiko ist aber nur 2,5 Mal so hoch, und nicht etwa 20 Mal. Bedenkt man außerdem die weit höhere Verbrechensrate unter Schwarzen, dann kann von einer gezielten, rassistischen Verfolgung einer Ethnie nicht die Rede sein.

Nachsatz: Das entschuldigt natürlich kein einziges Polizei-Gewaltverbrechen an welchem Menschen auch immer. Auch ich bin der Ansicht, dass Polizeigewalt insbesondere in den USA nicht ausreichend sanktioniert wird. Ein Problem, welches übrigens auch in Österreich existiert, wo entsprechende Beschwerden und Verfahren praktisch ausnahmslos zu Gunsten der Behörden entschieden werden.