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AndereORF2, Di, 14.07.2020, 10:30 | Andreas Unterberger

Typische tägliche ORF Stimmungsmache: ÖVP und FPÖ werden vorgeführt, weil sie mit den Spitzen des Wirecard-Konzerns kooperiert haben, die sich als Gauner herausstellen. Daran dürfte nichts falsch sein. Zur Sauerei wird so eine breite Berichterstattung zu dem Thema aber, wenn dabei die saftige Spende des Wirecard-Gauner-Duos für die Neos völlig verschwiegen wird, und ebenso seine enge Beziehung mit jenem PR-Agenten, der sich öffentlich berühmt, die ÖVP zu den Grünen umgelenkt zu haben.

Noch hetzerisch war dann ein breiter Gefälligkeitsbericht einer als Drehscheibe für skurrile Verschwörungstheorien bekannten ORF-Journalistin für eine grüne Abgeordnete. Diese hat empört "aufgedeckt", dass erstens Finanzminister Löger einst den Verkauf einer Wohnbaugenossenschaft prüfen hat lassen (ohne diese Idee jemals - leider - realisiert zu haben). Und dass zweitens diese Genossenschaft Wohnungen im Interesse des Staatshaushalts zu Marktpreisen verkauft hat (statt wie es Grüne und ORF-Linke offenbar lieber hätten, diese halb oder ganz zu verschenken). Jeder zu unabhängigen Denken fähige Journalist würde da fragen, wenn ihm eine grüne Abgeordnete so etwas als Sensation andienert: Und wo ist da meine Story?

Aber die zwei einzigen interessanten Aspekte daran werden vom ORF - natürlich - nicht thematisiert:

  1. Herrscht schon wieder Kriegszustand zwischen Schwarz und Grün, wenn eine grüne Abgeordnete eine solchen Frontalangriff startet (auch wenn ihre Geschoße sich als bloße Platzpatronen erweisen)?
  2. Warum hat Löger damals das Projekt nicht finalisiert, das ja eindeutig die Staatsschulden ebenso wie die potenziellen Verfilzungen (siehe etwa die "Postenschacher"-Aufregung) zwischen Politik und Wirtschaft reduziert hätte? Obwohl Privatisierungen praktisch immer den betroffenen Unternehmen gut getan haben (siehe etwa die Erfolgsgeschichte Voest).