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Falk reitet für Windmühlen

AndereARD, Do, 17.12.2020, 09:01

Es geht um ein Paar, das einen Gutachter wegen seines positiven Gutachtens, das angeblich auf Korruption beruht, für eine neue Windkraftanlage verklagt. Falk kann auf seine subtile Art die zwei dazu bringen, die Klage zurückzuziehen. Dabei werden wir aber unterschwellig belehrt, dass es nichts Besseres als Windkraft gibt:

- Falk und seine neue Freundin sind während des Films und am Schluss in Kostümen von Don Quijote und Sancho Panza mit Blick auf ein Windradfeld zu sehen. Wer gegen Windkraft ist, ist also auch mindestens ein Spinner.

- Falk stellt uns vor die Alternative Naturschutz oder Klimaschutz. Es gibt nur entweder/oder. Beides zusammen geht nicht; Klimaschutz hat für ihn absoluten Vorrang.

- Der Gutachter rechnet die Anzahl der durch Windräder wenigen geschredderten Vögel gegen jene hunderttausende auf, die durch Seile oder Glasscheiben getötet werden. Windräder führen also zu einer vergleichsweise vernachlässigbaren Anzahl an toten Tieren.

- Die Kanzleipartnerin Sophie erinnert Falk ausdrücklich daran, dass das unbedingt anzustrebende Klimaziel nur durch Windkraftanlagen erreicht wird. Ihre schwangere Tochter Marie (die nicht weiß, wer der Kindsvater ist!) hat dazu keine Meinung.

- Falk besucht das Klägerpaar iin ihrem sehr schönen, großen Haus, das prächtig im Grünen liegt(!) und lädt sie auf einen Umtrunk mit der mitgebrachten Flasche teuren Weines ein. Dann sein Trick: Falk wünscht Eiswürfel und öffnet unversehens den Tiefkühlschrank. In diesem liegen tote Tauben die als "Beweisstücke" vorgesehen sind. Somit sind die Zwei als Betrüger entlarvt.

- Falk kommt zum Showdown: die Zwei sind gegen die Windkraftanlagen, weil ihnen hier große Grundstücke gehören und die Windräder diese entwerten!

Unterschwellig nehmen wir uns an der Nase: So sind sie, die Gegner des Ökostroms! Wieso Grundstücke allerdings durch Windräder weniger wert werden bleibt sicherheitshalber offen. Man will ja den nunmehr nachdenklichen Seher („Ich hab’s ja immer schon gewusst!“) nicht irritieren.

Sind in den fast täglichen Krimis nur Unternehmer, Reiche und andere Angehörige der Upperclass die Täter (und immer geldgierige Mörder), so ist jetzt auch Falk als Belehrender unterwegs.

Schade, denn an sich ist die Serie mit Fritz Karl gut besetzt, immer erfreulich kurz und eher skurril. Hoffentlich werde ich in den nächsten Folgen nicht weiter belehrt. Ideen dazu gibt es im Staatfunk sicher haufenweise.

PS.: im Personenverzeichnis auf der ARD-Seite zu dieser Folge heißt die Rechtsanwältin Sophie Offerged, ihr Vater aber Offergeld. Na ja, Hauptsache höhere Zwangsbeiträge verlangen.