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AndereORF 2, Sa, 20.03.2021, 15:20 | Andreas Unterberger

immer öfter erscheinen sogar "Russia Today" oder "Fox News" objektiver als ORF-"Nachrichten"-Sendungen - oder zumindest ein bisschen geschickter in ihrer einseitigen Propaganda. Wieder zwei eklatante Beispiele:

1. Das eine ist die Art und Weise, wie die ORF-Mannschaft die von ihr präsentierten Corona-Infektionszahlen jeweils auswählt. Sie werden seit einem Jahr immer so ausgewählt, dass rechts regierte Länder oder Bundesländer schlecht dastehen. Einmal nehmen sie deshalb die absoluten Zahlen (die eigentlich völlig irrelevant sind, weil sie total von der Größe des jeweiligen Landes abhängen - aber man konnte damit so herrlich die großen USA prügeln, solange dort Donald Trump regierte). Dann wieder verwenden sie die seriöseren Inzidenzzahlen, also Werte, welche die Einwohnerzahl berücksichtigen. Das haben sie in letzter Zeit fast stets getan.

Jetzt aber waren plötzlich wieder absolute Zahlen an der Reihe, als die ZiB2 jene Bundesländer meldete, welche die wenigsten Corona-Infektionen haben: Vorarlberg, Burgenland und Kärnten wurden da vom linken Gebührenfunk als beste Länder gelobt. Das sind freilich die kleinsten Bundesländer, wo selbst das Hirn eines ORF-Redakteurs begreifen müsste, dass es logisch ist, wenn es dort am wenigsten Infektionen gibt. Ganz "zufällig" haben jedoch zwei der drei Länder SPÖ-Landeshauptleute. Würde der ORF objektiv berichten, also die Inzidenz verwenden, dann wären Vorarlberg, Steiermark und Tirol die besten Länder. Aber das ja drei ÖVP-regierte Länder. Und da bricht sich ein ORF-Journalist eher die Zunge, als das über die selbe zu bringen.

2. Das zweite Beispiel ist ein Interview mit der grünen Justizministerin Zadic. Diese wird kein einziges Mal unterbrochen. Diese wird mit keiner einzigen kritischen Frage konfrontiert. Wer am Vortag das Interview mit Sebastian Kurz gesehen hat, kann nur ausrufen: "Was für ein Unterschied!"

ORF und Zadic agieren in trauter Geschlossenheit zur Verteidigung und zum Ruhme der Korruptionsstaatsanwaltschaft WKStA. Daher wird mit keiner Silbe die weitaus wichtigste und aktuellste Nachricht erwähnt, nämlich dass diese rote Kampftruppe erst am Tag zuvor eine schwere Niederlage einstecken hat müssen. Die WKStA hatte es fast ein Jahr lang abgelehnt gehabt, H.C. Strache eine Kopie all jener Videos auszuhändigen, die von ihm durch eine von wem immer finanzierte Verbrecherbande in Ibiza gemacht worden sind, was ja zweifellos wichtig für seine Verteidigung ist. Jetzt hat das Oberlandesgericht rechtskräftig als oberste Instanz festgehalten: Das müssen sie sehr wohl übergeben.

Jedoch weder Ministerin noch ORF denken nicht daran, das auch nur zu erwähnen, obwohl - oder wohl: weil es eine eklatante und neuerliche Rechtswirdrigkeit der WKStA enthüllt hätte. Statt dessen lässt der ORF das skandalöse Geschwurbel der Ministerin unkommentiert zu, die Kritik an dieser WKStA ununterbrochen als Kritik an der "unabhängigen Justiz" darzustellen versucht. Als ob nicht eindeutig klar wäre, dass schon nach der Verfassung nur Richter Teile der unabhängigen Justiz sind. Unwidersprochen kann Zadic auch mit ihrem Schmäh bleiben, als sie über die allzu vielen Berichtspflichten der WKStA klagt. Daher bleibt völlig unerwähnt, dass ein sehr großer Teil dieser Pflichten vom Parlament ausgeht, insbesondere vom dortigen Untersuchungsausschuss, also jenem Tribunal, die der Gebührensender so heiß liebt und intensiv berichtet.