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AndereORF 2, Di, 13.04.2021, 15:23 | Andreas Unterberger

Das war seit Menschengedenken nicht da: Der ORF berichtet über einen roten Korruptionsskandal in der Gemeinde Wien. Sauber, kritisch, und korrekterweise - aber auch das ist im ORF eine totale Ausnahme - bekam auch die kritisierte Seite Gelegenheit, ihre Verteidigung zu formulieren.

Seither dürfen wir rätseln, was da passiert ist:

Möglichkeit 1: Allen Zensurinstanzen ist entgangen, dass da ein naiver Redakteur geglaubt hat, im ORF einfach ordentlichen Journalismus machen zu können. Dem wird es jetzt gar nicht gut gehen.

Möglichkeit 2: Im letzten Augenblick ist etwas ausgefallen, und deshalb hat man notgedrungen eine Fingerübung ins Programm rücken müssen, die eigentlich auf der ewigen Ersatzbank verschimmeln hätte sollen.

Möglichkeit 3: Es naht der Wahltermin für Herrn Wrabetz, und da braucht er wenigstens einen Beitrag, um vorweisen zu können, dass der ORF wenigstens einmal nicht nur ÖVP und FPÖ anpinkelt.

Möglichkeit 4: Es ist ein Wunder geschehen und im ORF ist nach vielen, vielen Jahren wieder objektiver Journalismus eingekehrt.

Naja: Nummer 4 kann man ausscheiden, solange der ORF nicht auch jene Passagen der Ibiza-Videos sendet, in denen H.C. Strache zum Abschluss seines dortigen Auftritts klargemacht hat, dass er nichts Rechtswidriges tun wolle und werde. Und zwar so oft, wie der Gebührensender jene extrem einseitigen Passagen gesendet hat, die den Eindruck erweckt haben, Strache wäre zu korrupten Geschäften bereit.