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Vogelsterben soll aufgehalten werden, oder: nur nicht allzu genau hinschauen

Andere, Fr, 11.06.2021, 22:45

Wenn’s um ein Natur- und Wildtierschutzprojekt geht, muss der ORF natürlich dabei sein, da ist er seiner grünen Einstellung verpflichtet, und bald steht ein Artikel auf orf.at. Diesmal geht’s um ein Vogelschutzprojekt im Burgenland, weil „in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein massiver Rückgang der Vogelpopulation auf den heimischen Wiesen und Äckern festgestellt wurde“. Es sollen landwirtschaftlich ungenützte Flächen als letzte Reservoirs für Feld- und Wiesenvögel erhalten bleiben, damit diese wiederum eine Quelle für die Wiederbesiedelung sein könnten. Löblich, löblich.

Es wird auch kurz auf die Ursachen für den massiven Rückgang eingegangen: Hauptgrund sei die immer intensiver werdende Landschaft, damit verschwänden auch Hecken, Brachen und extensive Wiesen. Das wird schon so sein, aber halt – ist das wirklich schon alles? Gibt’s nicht auch andere Ursachen?

So erging sich 2014 der burgenländische Landeshauptmann Niessl in Lobgesängen über den Ausbau der Windenergie im Burgenland und die Vorreiterrolle für den Rest Österreichs. Bereits 1997 (somit kurz bevor das Vogelsterben losging, siehe oben) wurde der erste EU-geförderte Windpark errichtet, mittlerweile laufen laut Homepage der Energie Burgenland AG 225 Windenergieanlagen in 19 Ortschaften. Und bekannterweise werden Windenergieanlagen überwiegend auf Wiesen und Äckern errichtet, also genau dort, wo der massive Vogelpopulation-Rückgang festgestellt worden ist.

Zufall? Würde ich nicht sagen, denn sogar in der der Energiewende zugeneigten Wikipedia wird zugegeben, dass Windenergieanlagen Vogel- und Insektenschlag verursachen – wenn also ein Feld- und Wiesenvogel Glück hat und den Rotorblättern entgeht, er findet nicht mehr allzu viel Nahrung in der Luft.

Es wundert mich aber nicht, dass Derartiges nicht einmal ansatzweise in diesem ORF-Artikel zu finden ist. Selbst wenn die notwendige intellektuelle Kapazität so weit reichen sollte: wenn’s drauf ankommt, ist Ökologie verzichtbares Beiwerk, da reicht Ideologie samt grünem Anstrich. Schließlich muss die Energiewende durchgezogen werden.