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Österreich im Ranking wieder abgerutscht

Andere, Mi, 04.05.2022, 11:12

Der Ibiza-Skandal wird als Grund für Österreichs schlechtes Ranking genannt, auch wenn die Veröffentlichung des Videos bereits einige Jahre her ist und das Video zwar die (von mir früher nur dem KGB zugetrauten) Methoden zur Beseitigung unliebsamer Politiker zeigt, jedoch wenig über die Pressefreiheit aussagt.

Dass außer dem kleinen Blog „EU-Infothek“ so gut wie niemand über die Hintermänner recherchiert hatte, zeigt lediglich die Gleichförmigkeit und Zugehörigkeit zum Establishment der Journalisten, die sich wie das gesamte Establishment brav über das Video gefreut hatten und keinen Grund sahen, lästig nach Hintermännern zu fragen.

Pöbeleien gegen Journalisten von Corona-Demonstranten als Angriff auf die Pressefreiheit zu bewerten, ist grotesk. Verglichen mit den alljährlichen linken Mai-Krawallen in Deutschland oder den BLM-Randalen in den USA verliefen die Corona-Demos in Deutschland und Österreich absolut friedlich ab.

Wenn jede Pöbelei von einzelnen verärgerten Demonstranten als Angriff auf die Pressefreiheit gewertet werden sollte, hätte man auch bei Lukaschenko die Pöbeleien der Demonstranten gegen seine systemtreuen Schreiber als Verstoß gegen die Pressefreiheit durch die Demonstranten bewerten müssen. Ergibt sich etwa dadurch die schlechte Bewertung der Pressefreiheit in Weißrussland?

Besonders eigenartig ist die schlechte Beurteilung der Pressefreiheit in den USA, weil sie trotz der Abwahl des Journalisten-Schrecks Donald Trump immer noch polarisierte Medien hätten. Solange es Fox News gäbe und nicht alle Medien auf CNN, WP, New-York-Times-Linie wären, könnten gute „Reporter ohne Grenzen“ nicht grenzenlos zufrieden sein.

Eine gute Medienlandschaft ist aus Sicht der „Reporter ohne Grenzen“ also eine möglichst gleichgeschaltete Medienlandschaft. Warum China dann aber nicht ganz oben steht, ist mir dann allerdings ein Rätsel. In China wurden Journalisten, die die Maßnahmen des Regimes bejubelten, vor bösen Demonstranten und Corona-Leugnern vorbildlich geschützt. Auch die Verbreitung von Verschwörungstheorien bzw. „Desinformation“ zum Ursprung aus dem Labor in Wuhan war in chinesischen Medien nicht zu finden.