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Der ORF will weiter gegen den bösen Lindemann kämpfen

Andere, So, 17.09.2023, 22:01 | Kurt Ceipek

Mit schweren Vorwürfen hatte sich der ORF in die mediale Schlacht gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann geworfen und will auch nicht locker lassen. Der durch die ihm zur Last gelegten Verbrechen noch berühmter gewordene deutsche Sänger erwirkte daraufhin beim Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung, die dem ORF untersagt, „durch die Wiedergabe bestimmter Darstellungen den Verdacht zu erwecken“, dass Lindemann im Zuge der Rammstein-,Stadium Tour' eine beharrlich anonym gebliebene Zeugin namens Beate H. „gegen ihren Willen“ geschlagen habe. Diese Zeugin des ORF hat interessanterweise auch keine Anzeige gegen Lindemann erstattet.

Im Klartext: Es gibt nur eine geheimnisvolle Zeugin, die offenbar nur mit der einen oder anderen ORF-Redakteurin (oder einem männlichen ORF-Verbrecherjäger) geplaudert hat. Irgendwelche handfesten Beweise oder öffentliche Zeugenaussagen gibt es nicht, weshalb das Hamburger Gericht dem ORF einen Maulkorb umgehängt hat. Nicht einmal wo und wann genau Lindemann zum Täter geworden sein soll, will der ORF verraten.

Glücklicherweise hat das Gericht so entschieden. Ohne glaubwürdige Zeugen und ohne Beweise bleibt man ein freier Mensch. Wäre das anders, dann könnte man jeden durch anonyme Vorwürfe ohne Vorlage irgendwelcher Beweise zum Verbrecher machen.

Aber der ORF macht in Sachen Lindemann aus der viel zitierten Unschuldsvermutung kurzerhand eine Schuldvermutung. „Wir werden jedenfalls weiterhin mit betroffenen Personen sprechen und weiter recherchieren“, kündigten  Journalisten von ORF.at und der Zeit im Bild an. Wahrscheinlich haben manche ORF-Redakteure nichts Wichtigeres zu tun.