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Niklas G. Salm
 

Ein Tag wie ein "Eierbock" für den emsig um eine Revision des garstigen Rechtsrucks im Land bemühten Oppositionsrundfunk ORF. Man kann dem Rotfunk aber wahrlich nicht vorwerfen, dass er angesichts der aktuellen Entwicklungen nicht alle vorhandenen Ressourcen in den Abwehrkampf gegen diesen rechten Dammbruch investiert hätte - dennoch war dieser Freitag ein Desaster für die Großverdiener in der linken Trutzburg namens Küniglberg.

Das begann damit, dass die tolldreiste Rechtsregierung jetzt tatsächlich das macht, wofür sie gewählt wurde. Oder zumindest einmal erste zaghafte Schritte in diese Richtung setzt. Indem sie erste salafistische und Österreich feindlich gesinnte Moscheen schließt und illegal aus dem Ausland finanzierte, fundamentalistische Imame ausweist. Die Zustimmung bei der Bevölkerung in diesem Land für diese Maßnahme könnte vermutlich nicht breiter sein. Nur die rot-grünen Staatsfunker reagierten nahezu verzweifelt.

Erst versuchte man die Meldung klein zu halten - vergebens. Im Ö1-Mittagsjournal musste man doch der europaweit für Aufsehen sorgenden Entwicklung breiteren Raum widmen. Und dann musste auch noch der Islamverein-Sprecher live zugeben, dass es wirklich illegale Finanzierungen von Imamen aus der Türkei gibt, obwohl das bereits seit drei Jahren verboten ist. Als Ausrede druckste der Mann hervor, dass es leider keine andere Möglichkeit gebe, da in Österreich nach wie vor keine Imam-Ausbildung möglich sei. Eine offensichtliche Lüge, die vom stets objektiven ORF natürlich nicht weiter hinterfragt wurde.

Lustig vor allem insofern, da der ORF selbst am 16. Februar 2018 im ZIB-Magazin ausführlich über eine Wiener Imam-Schule berichtet hat, die jetzt endlich die angeblich so lange ersehnten österreichischen Imame ausbilden würde. Leider noch immer in türkischer Sprache, aber dennoch. Ja also was jetzt? Weiß man beim ORF nicht, dass man selber bereits über Imam-Ausbildungen in Österreich berichtet hat? Oder wollte man den rotaffinen Verbündeten vom Islamverein nicht noch weiter bloßstellen?

Richtig lustig wurde es aber erst nach der weinerlichen Vorstellung des Islamvertreters, der natürlich ausschließlich Opfer dieser sonderbaren Entwicklung war. Denn dann kamen wie üblich die "Experten" zu Wort. Welche Kapazunder hat man diesmal beim umstrittenen linksextremen Sender Ö1 aufgeboten? Nun, man gab sich sichtlich Mühe und hat einen "Rechtsextremismusexperten" namens Thomas Rammerstorfer hervorgekramt, der auch Rechtsextremismus in der Türkei behandelt. Man achte allein auf den gefinkelten Schachzug, die Islam-Fundamentalisten und Salafisten als "rechts" zu klassifizieren. Also quasi sowas Unnötiges wie die FPÖ.

Was nicht weiter erläutert wurde ist, wer Herr Rammerstorfer eigentlich ist. Wir wollen das an dieser Stelle nachholen. Der gute Mann ist Autor und nebenbei grüner Politiker. Genauer gesagt Finanzreferent der Bezirks-GrünInnen in Wels - ein kleines, unwichtiges Detail, das man ja nicht extra erwähnen muss. Rammerstorfer hat auch für einen Skandal in Oberösterreich gesorgt, als er einen Extremismusvortrag an einer Schule dafür missbrauchte, um gegen die FPÖ zu hetzen. Aber so unwichtige Details muss der umstrittene Linkssender Ö1 natürlich nicht herausstreichen.

Da präsentiert man lieber einen irrsinnig "unabhängigen" Experten, der zufällig genau in dieselbe Kerbe schlägt, wie sein grüner Parteikollege Reimon, der heftig kritisierte, dass der Zeitpunkt der Moscheeschließungen ausschließlich Sultan Erdogan im Wahlkampf helfen würde. Ja müssen wir uns in Österreich bei jeder Maßnahme Gedanken über die türkische Innenpolitik machen? Weiter forderte der grüne "Experte" statt gemeiner Moscheeschließungen mehr Initiativen im Integrations- und Bildungsbereich. Vermutlich so erfolgreiche wie in Wien, wo Rot-Grün trotz aller Kritik weiter umstrittene Islam-Kindergärten üppig fördert.

Auf orf.at fährt man ein ähnliches Programm. Die Schlagzeilen lesen sich so: "Moscheen und Imame - Regierung spielt Erdogan in die Hände", "Populistische Vorgehensweise" und schließlich "Verheerender Zeitpunkt". Zitiert werden auf den Onlineseiten des Rotfunks neben Herrn Rammerstorfer (wenigstens gibt man hier in einem Nebensatz zu, dass er für die Grünen tätig ist) der türkische Erdogan-Sprecher Ibrahim Kalin, der über eine "islamophobe, rassistische und diskriminierende Welle" schimpft. Ein Vertreter eines Landes, in dem Christen und Kurden verfolgt werden, Kirchen verwüstet, etc. - natürlich ist das absolut kein Thema, denn es geht ja gegen die böse rechte Regierung.

Neben einem grünen Experten und einem "Großwesir" aus dem Sultanat kommt schließlich noch ein Politikwissenschaftler zu Wort - ein Herr Thomas Schmidinger. Auch dieser Protagonist warnt eindringlich und mit erhobenem Zeigefinger vor den schrecklichen Regierungsmaßnahmen und weist ganz nebenbei einen veritablen Linksdrall auf, wie eine kleine Google-Suche verrät. Herr Schmidinger war einmal Bundeskoordinator der Grünalternativen Jugend und ist danach quasi Linksaktivist geworden.

Der aufrechte Mann vom linken Rand war im Flüchtlings- und Integrationsbereich der Caritas tätig, störte im Parlament sogar Reden von SPÖ-Innenministern (Schlögl), zudem ist er weiters in der Flüchtlingsbetreuung und Integrationsarbeit aktiv und hat 2014 das „Netzwerk Sozialer Zusammenhalt" gegründet. Mehr interessante Details hier. Nun ist das alles gut und schön, nur warum lässt der laut Eigendefinition hochgradig objektive Staatsfunk ausschließlich umstrittene TypInnen aus dem Linksaußen-Spektrum und Türken zu Wort kommen?

Wie kommen angesichts solcher Praktiken nur einige Verrückte auf die Idee, dem ORF tendenziöse Berichterstattung und Linkslastigkeit vorzuwerfen? Nur weil man grundsätzlich nur deklarierte politische Gegner mit recht extremen Positionierungen im Che-Guevara-Style über die Maßnahmen der verhassten türkis-blauen Koalition zu Wort kommen lässt? Wie kleinlich!

Trotz aller Bemühungen verläuft der ORF-Abwehrkampf an diesem grauenhaften Tag aber nur mäßig erfolgreich. Selbst die SPÖ wagte es nicht, so richtig gegen die Regierungsmaßnahmen Position zu beziehen. Das blieb den furchtlosen Kamikaze-GrünInnen überlassen, die todesmutig diese hochpopulären Maßnahmen attackierten, als hätten sie im Sturzflug mit brennendem Motor gerade einen amerikanischen Flugzeugträger vor Iwo Jima ins Visier genommen, um so doch noch alles zum Guten zu wenden.

Doch damit nicht genug - eine weitere Meldung machte den Tag endgültig zum Waterloo für den ORF und seine moralisch überlegenen Freunde. Neben dem Moschee-Debakel musste auch noch berichtet werden, dass die ganz Großen der Weltpolitik offenbar Kanzler Kurz und seine strammrechte Truppe um Vermittlung gebeten haben. Putin hat offenbar beim Besuch in Österreich angefragt, einen (den ersten) Gipfel mit Donald Trump zu vermitteln und in Wien auszurichten. Das Weiße Haus hat das sogar bekanntgegeben. Ein weiterer "Eierbock"!

Der Oppositionsrundfunk und die SPÖ betonen ja stets, wie isoliert Österreich international durch diese beängstigende Regierung sei und jetzt das. Die beiden größten Player der Weltpolitik bitten Kurz um Vermittlung. Während Ex-Kurzzeitkanzler Kern als Pizza-Zusteller in die Geschichte eingeht, betritt die aktuelle Regierung offenbar die Bühne der Weltpolitik. Und gilt mit den Moschee-Schließungen als Vorbild für ganz Europa.

ORF, was nun? Welcher linksgrüne Experte wird uns morgen erklären, wie daneben Kurz & Strache sind? Nicolas Maduro aus Venezuela? Als gelernter Busfahrer wäre er sicher dazu prädestiniert! Wir sind jedenfalls schon gespannt ...