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Werner Reichel
 

Es ist gerade einmal ein paar Monate her. Es war im Mai, kurz vor dem Ibiza-Bang, als sich der ORF in der ZiB1 über eine von Innenminister Herbert Kickl geleitete Katastrophenübung lustig machte. Es ging um ein Blackout, um einen großflächigen, langanhaltenden Stromausfall.

Die ZiB1-Redaktion machte aus diesen Katastrophenvorbereitungen eine Lachnummer. Man riet den Zusehern, nicht auf Urlaub zu fahren, sondern lieber daheim zu campieren, machte aus der Uniform des Innenministers ein Ratespiel und unterlegte den Beitrag mit dem Film-Schlager „Stell dir vor, es geht das Licht aus.

Seit andere Politiker die Verantwortung für die Bewältigung solcher Notfälle tragen, nimmt auch der ORF die Sache plötzlich ernst. Vor ein paar Tagen schreibt wien.orf.at: „Risiko für Blackout markant gestiegen“. Dort erfährt man: „Für den Fall eines weiträumigen Stromausfalls gibt es in Wien Schutzvorkehrungen. Und das ist auch gut so, denn laut Wien Energie gab es noch vor wenigen Jahren rund 15 Mal im Jahr Noteinsätze. Heute ist das bis zu 220 Mal der Fall.“ Und das war vor wenigen Monaten noch nicht so? Auch die Ursachen für die steigende Blackout-Gefahr sind interessant, zumal sie ansonsten von unseren grünbewegten Mainstreammedien gerne unter den Teppich gekehrt werden: „Durch den immer größer werdenden Anteil von Wind- und Sonnenstrom ist das Stromnetz immer stärkeren Schwankungen ausgesetzt.“

Gestern der nächste Beitrag zum Thema: „Wie man sich für ein Blackout wappnet“. Dort erfährt der Gebührenzahler: „Stellt man sich das Szenario eines flächendeckenden Blackouts vor, so sind davon nicht nur Wohnhäuser betroffen. Auch Tankstellen, Supermärkte und Banken wären plötzlich lahmgelegt. Öffentliche Verkehrsmittel stehen still, der Verkehr kommt zum Erliegen, Funknetze und Kanalsysteme funktionieren nicht mehr. Im Angesicht dieser Gefahr sei eine richtige Vorbereitung essentiell, betont der Österreichische Zivilschutzverband.“

Das klingt irgendwie anders, neu. Und wie aufs Stichwort geht in Wien heute das Licht aus: 1.500 Haushalte und Teile des Wilhelminenspitals sind betroffen. Ob heute Abend in „Wien heute“ der Beitrag auch mit „Stell dir vor, es geht das Licht aus“ untermalt wird? Schließlich ist dieser Stromausfall ja weit von einem Blackout entfernt.

Dieses Beispiel zeigt sehr drastisch, welch absurdes, welch gestörtes Verhältnis der ORF zu nichtlinken Politikern hat. Es gilt die Faustregel: Alles, was diese Menschen denken, sagen, fordern, umsetzen und tun ist per se dumm, schädlich, böse, lächerlich und schlecht. Selbst wenn sie Behörden und Einsatzkräfte für Notfälle üben lassen. Man tut aus weltanschaulichen Gründen alles, um sie schlecht aussehen zu lassen, um sie vorzuführen, man macht selbst aus realen Bedrohungen für die Bevölkerung aufgrund seiner eigenen linken Prägung und Überzeugung eine Lachnummer.

Seit sich die politischen Verhältnisse geändert haben und sich im rotgrünen Wien die Stromausfälle häufen, ist nun auch für den ORF ein Blackout zur einer ernstzunehmenden Gefahr geworden. Vertrauenswürdig ist das nicht.