ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


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Kurt Ceipek (Ideologie: Mi, 20.01.2016, 02:00)
Die ORF-Gebühren sind nicht gerechtfertigt!

Die Begeisterung der Österreicher für das hierzulande angebotene TV-Programm ist endenwollend. Das zeigt das Ergebnis einer Umfrage, die von der Programmzeitschrift „tv-media“ präsentiert wurde. Nur sechs Prozent der Befragten halten das aktuelle TV-Angebot für „Sehr gut“. Fast ebenso viele (vier Prozent) geben dem TV-Angebot die Note „Nicht genügend“.

Besonderes Unbehagen sollte das Umfrageergebnis unter österreichweit 500 Befragten zwischen 15 und 69 Jahren in der Chefetage des ORF ausgelöst haben. Nicht der finanziell gut gepolsterte ORF wurde von den Österreichern mit den besten Noten bedacht, sondern der flotte Red-Bull-Sender „Servus TV“.

In der Bewertung nach Schulnoten beurteilten stolze 23 Prozent der Befragten „Servus TV“ mit „Sehr gut“. ORF eins schaffte es mit bescheidenen 14 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von den Programmen ORF 2 und ORF III. Nicht viel schlechter waren die Bewertungen der Privatsender ATV (neun Prozent „Sehr gut“) und Puls 4 (sieben Prozent).

„Sind die ORF-Gebühren gerechtfertigt?“, lautete eine Frage an die heimischen TV-Konsumenten. Hier muss das Ergebnis für die ORF-Verantwortlichen besonders schmerzhaft gewesen sein, denn mehr als acht von zehn Befragten antworteten darauf mit „Nein“, also mit „nicht gerechtfertigt“. Ein Ergebnis, das heimischen Politikern zu denken geben sollte. Gegenüber der letzten Umfrage hat diese Quote um  drei Prozent zugelegt. Der Weg bis zum fast hundertprozentigen „Nein zur ORF-Gebühr“ ist nicht mehr weit. Bald werden nur noch ORF-Mitarbeiter und deren Angehörige die ORF-Gebühr für gerechtfertigt halten.

Auch die Frage „Soll Alexander Wrabetz weitere fünf Jahre ORF-Generaldirektor sein?“ bescherte ein Ergebnis, das im ORF-Chefbüro das Gegenteil von Zufriedenheit ausgelöst haben sollte. Mehr als vier von fünf Österreichern lehnen die Wiederwahl von Wrabetz ab, oder ihnen ist gleichgültig, wer dem ORF vorsitzt. Nur 16 Prozent plädieren dafür, Wrabetz noch einmal auf den ORF-Thron zu hieven. Die Zahl der Wrabetz-Gegner ist seit der letzten Umfrage um drei Prozent gestiegen.

Dass der ORF ein Spielball bestimmter Politikergruppen ist, haben die Österreicher offenbar längst durchschaut. Die Frage des Wiener Marktforschungsinstitutes „Mindtake Research“ dazu lautete: „Diese Sender sind völlig unabhängig von Politik & Interessensgruppen“. Hier landete der öffentlich-rechtliche und nach Selbstdarstellung unabhängige ORF mit fünf lediglich Prozent klar im Abseits. Das heißt: Nur einer von 20 Österreichern glaubt an die politische Unabhängigkeit des ORF. Als einigermaßen unabhängig wird „Servus TV“ mit 20 Prozent Zustimmung eingestuft. Deutlich vor dem ORF landen auch ATV und Puls 4 mit jeweils neun Prozent.

Insgesamt sind die Ergebnisse beachtlich und interessant für viele Österreicher. Aber was dem ORF nicht gefällt wird – wenn es irgendwie möglich ist – totgeschwiegen. So war das auch mit dem Ergebnis dieser Umfrage. Auf ORF.at wurde gemeldet, dass irgendeine der vielen Tierschutzorganisationen mit Drohnen die Jagd nach Wildschweinen filmen will und von Jägern daran gehindert wird, dass Pamela Anderson gegen Gänsestopfleber kämpft und in Santiago de Chile eine Müllhalde brannte.

Über das Ergebnis dieser für den ORF doch einigermaßen unangenehmen Umfrage war kein Wort zu finden. Wer den ORF kennt, wird davon nicht überrascht sein.