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Werner Reichel (Monopol: Do, 11.05.2017, 17:10)
Der ORF in der Kurz-Falle

H.C. Strache ist out. Bei den Linken. Ihr neuer Lieblingsfeind, ihr neuer Angstgegner Nr.1 ist ab sofort Sebastian Kurz. Kein Wunder. Kurz ist das größere politische Talent und kommt bei großen Teilen der Bevölkerung besser als Strache an. Kurz, Kurz ist für die Bewohner des linken österreichischen Sumpflandes weitaus bedrohlicher und gefährlicher als Strache. Zumal die Chefs der anderen Parteien, Kern, Glawischnig und Strolz, nicht gerade die großen Bringer sind. Die alte Polit-Garde wird demnächst abgelöst. Mit dem Abgang des Großkoalitionärs Mitterlehner müssen die roten und grünen Sozialisten nun an zwei Fronten um ihre Positionen, Pfründe und Staatsgelder kämpfen. Wenn Kurz die nächste Wahl gewinnt und mit der FPÖ koaliert, werden er, die ÖVP und die FPÖ versuchen, angesichts der Erfahrungen aus den Schüssel-Jahren, den linken Sumpf effektiv und dauerhaft trocken zu legen. Davon ganz massiv betroffen ist der ORF, der seit Jahrzehnten (abgesehen vom unbedeutenden Landeshauptleute-TV) auf alles schießt, was rechts von Hans Niessl steht. Der ORF hat nur wenig Freunde in FPÖ und ÖVP.

Doch das plumpe Strache-Bashing mit der abgenutzten Nazi-Keule und das – angesichts der Performance des Pizzabotens – unglaubwürdige ORF-Dauergejammer über die bösen „Populisten“ ist für die Kurz-Abwehr, sprich für die Verhinderung von Schwarzblau, untauglich. Mit der hausbackenen Anti-FPÖ-Propaganda, die seit Jahren unverändert auf die immer selben Schmähs, Vorurteile und 0815-Tricks setzt, schießt sich der ORF bei Kurz ins eigene Knie. Die Kritik fällt angesichts seiner hohen Sympathiewerte auf den ORFzurück, der sich zunehemnd  ein Image als Sudelsender aufbaut.

Die Strahlkraft von Kurz ist größer und er erreicht auch Gesellschaftsschichten, um die sich Strache bisher vergeblich bemüht hat, dazu gehören etwa auch Linke, die gerade unsanft aus ihren rosaroten Multikultiträumen gerissen worden sind. Sie „dürfen“ Kurz wählen, ohne sich deshalb selbst als Nazi bezichtigen zu müssen. Kurz zu wählen ist gesellschaftfähig, auch wenn Kurz genau die selbe Politik wie Strache macht.

Dumm für den ORF ist zudem, dass sich Kurz, wie er schon einige Male bewiesen hat, gut gegen die sich selbst überschätzenden ORF-Redakteure durchsetzen kann. Davon kann ORF-Wunderwaffe Armin Wolf ein Lied singen. Bisher ist er noch mit jedem seiner Verhörversuche kläglich gescheitert und von Kurz regelrecht vorgeführt worden.

Das heißt, der ORF muss sich künftig mehr einfallen lassen. Die bisher völlig ausreichende Holzhammermethode um alle nichtlinken Kräfte zu desavouieren, wird immer mehr zum Boomerang für den ORF. Vor allem, wenn andere wichtige Mainstreammedien Kurz unterstützen. Was sehr wahrscheinlich ist. Die linke Hegemonie geht zu Ende, immer mehr Menschen und gesellschaftliche Kräfte beginnen sich darauf einzustellen und ihr Fähnchen in den Wind zu hängen, weshalb die ORF-Mitarbeiter wie Ertrinkende zunehmend wilder um sich schlagen. Wer Angst hat, macht Fehler.

Dass man beim Kurz- und ÖVP-Bashing noch trainieren muss, hat heute etwa Stefan Kappacher im Ö1-Morgenjournal bewiesen. Er versuchte die peinliche und schäbige SPÖ-Schmierenkomödie mit Kanzlersohn Niko Kern in der Hauptrolle so darzustellen, als ob ÖVP dahinterstecken würde. Zur Erinnerung: Klein-Niko hatte zuerst Rücktrittsgerüchte verbreitet und später Sebastian Kurz mit dem geisteskranken Massenmörder Idi Amin verglichen.

Was Kappacher so kommentierte: „Das geht bis hin zum Sohn von Christian Kern, der als angebliche Urheber von Rücktrittsgerüchten von Mitterlehner in das Ganze hineingezogen wird. Das klingt alles nach Positionierung für den Moment, wo dann die Reißleine gezogen wird.“ Die ÖVP, nicht die SPÖ missbraucht also den tiefroten Kanzlersohn für ihre Zwecke! Der Linksfunk in Hochform.

Aber auch dieses Niveau kann von ORF-Kollegen noch locker unterboten werden. Armin Wolf machte sich über Reinhold Mitterlehner, dessen junge Tochter vor kurzem gestorben ist, mit dem Filmtitel „Django – Die Totengräber warten schon“ lustig. Ein Mann mit Hirn und Humor, dieser Armin Wolf. Apropos schlechter Witz: Wir zahlen deshalb so  hohe Gebühren, damit uns der milliardenschwere ORF mit hochwertigem Programm und Qualitätsjournalismus versorgen kann.