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doc.west (International: So, 22.10.2017, 21:43)
CHINABASHING IST ANGESAGT

Die Tatsache, dass Reporter, in dem Fall die des ORF, ihre wertenden Meinungen in ihre Berichte einfließen lassen, ist einfach nicht mehr hinnehmbar. Da wurde  vom Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas unter ihrem Vorsitzenden Xi Jinping berichtet, dass dieser, und jetzt wortwörtlich „in die Geschichsbücher eingehen will“. Heute wiederum wertend, dass Xi China wieder groß machen will, ein Slogan von Trump. Also wird Xi’s Absicht bewusst negativ besetzt.

Meine Frage an die ORF -Redakteure: Hat Xi dem ORF ein Exklusivinterview gegeben, im Rahmen dessen er diese Absicht kundgetan hat, in die Geschichtsbücher eingehen zu wollen? Oder haben sich ORF–Mitarbeiter wiederum einmal ihre persönlichen Befindlichkeiten aus dem Finger gesaugt? Letzteres darf als sicher angenommen werden.

Und was ist schlecht daran, sein eigenes Land wieder groß zu machen? Warum kriegen sich die ORF–Mitarbeiter aber gleichzeitig nicht ein, wenn Österreich eine Skisaison dominiert? Warum sind sie so stolz, dass „wir“ die besten Skifahrer haben?

Die antwort ist klar: Weil es ein natürlicher Trieb ist, der Beste sein zu wollen. Und China hat dieses gesunde, natürliche Bestreben. Es machte aber den Fehler, ähnliche Äußerungen wie der leibhaftige Teufel Trump zu machen – ein NoNo. Was diese ahnungslosen, parteipolitisch indoktrinierten Genossen permanent übersehen: ein System, das sogar in einem 8 millionen – Land schon auf Limits stößt, ist nicht übertragbar auf ein 1,3 Milliardenvolk.

Die Negativa Chinas nicht ignorieren wollend, muss man akzeptieren, dass die chinesische Führung sehr visionär zu Werke geht, wobei das Wort „visionär“ seit Vranitzky sehr negativ besetzt ist, aber was soll’s, er war nur sozialistischer Kanzler eines Mikrolandes – aus Sicht Chinas. Während unsere Regierungen sich von einer Legistlaturperiode zur anderen wurschteln, investieren die Chinesen in die Zukunft – in ihre Nachfahren, wozu auch ein chinesische Sprichwort hervorragend passt: „ Ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit“. Und diese Geduld, die dem Westen fehlt, wird den Chinesen einmal zum Vorteil gereichen.

Ein Beispiel dazu: Die chinesische Regierung veranstaltet jährlich in der Volksrepublik einen internationalen Mandarinwettbewerb, zu dem sich die 3 besten Gymnasiasten aus dem jeweiligen Land qualifizieren. Die 4. und 5. Platzierten sind auch eingeladen, dürfen jedoch am Wettberwerb nicht teilnehmen, sie machen ganz einfach einen kostenlosen Urlaub. Da treffen sich aus dutzenden Ländern dieser Welt Jugendliche- die meisten um die 17 herum – und fliegen zusammen mit der jeweiligen Lehrerin nach Chongquing. Sie werden behandelt wie Staatsgäste, auf dem Weg zur Kongresshalle sind alle Ampeln auf grün, die Hotels ausgesucht gut, und ein Wochenende verbringt jeder der hunderten Jugendlichen bei einer ausgesuchten Gastfamilie. Das Visionäre daran: von den hunderten Jugendlichen kommen viele in gute Positionen und einige wenige werden Entscheidungsträger werden mit einem sinophilen Gedankengut, das den Chinesen, auch wenn es erst in 50 Jahren passiert, zum massiven Vorteil gereichen wird. Und genau diese Geduld zeichnet sie aus, und sie werden, auch wenn es dem ORF nicht passt, einmal „groß“ sein, so wie es Trump sich für sein Land auch wünscht.

Dass das funktioniert, kann ich an meinem älteren Sohn beweisen: als Vorbereitung zu diesem Wettbewerb, der während seines Maturajahres stattfand, ging er im Sommer allein nach Peking, um sich an der dortigen Universität mehr Sprachwissen anzueignen. Dass er später seinen Zivilersatzdienst in China 12 Monate lang ableistete – selbsredend. Dass sein erster langer, 5 wöchige  Urlaub mit seiner Freundin ihn in „sein“, wie er sagt, China führte, nur mehr eine logische Konsequenz. Aber für einen ORF - Redakteur wahrscheinlich unnachvollziehbar, da es nicht im Parteiprogramm der SPÖ steht.

Um sich nicht allzusehr aufzuregen beim „Konsum“ von ORF – Nachrichtensendungen, sollte man diese eher als Provinzpossen betrachten, was sie im Endeffekt auch sind.