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Niklas G. Salm (Ideologie: Fr, 19.01.2018, 15:42)
Gegen Kurz den Kürzeren gezogen

Sebastian Kurz erstmals als Bundeskanzler zu Gast in Deutschland. Da durfte nicht nur Mama Merkel den Jungspund kritisch beäugen und ankündigen, dass er künftig unter genauer Beobachtung stehen würde. Das war auch die Chance für die großen deutschen Systemmedien, schon im Vorfeld die Messer zu wetzen gegen die böse Rechtsregierung bei den etwas sonderbaren Ösis. Schließlich ist der jugendlich-dynamische, eloquente Kurz mit seinem rechts-nationalen Partner in Blau der genaue Gegenentwurf zur alternden, trägen, rhetorisch nur mäßig begabten Merkel mit ihrem schweren Linksdrall und Welcome-Fanatismus. Kurz koaliert mit der FPÖ, Muddi fühlt sich stets zu Rot und Grün hingezogen.

Also galt es, den auch bei vielen Deutschen beliebten Kurz als zu jung, unfähig, skrupellos und vor allem ganz weit rechts hinzustellen. Die beiden TV-Auftritte im mutti-lastigen deutschen Staats-TV hatten vor allem den Zweck, Kurz für den deutschen Wähler als machthungrigen Dilettanten hinzustellen, der auch vor einer Koalition mit bösen Nazis nicht zurückschreckt. Um so den naiven deutschen Wähler weiter bei der Stange zu halten, auf dass der Welcome-Kurs weitergehen könne. Kurz sollte gegen Mutti abstinken. Das ist allerdings gründlich misslungen. Denn sowohl die irakstämmige Dunja Hayali (ZDF) als auch Sandra Maischberger (ARD) entlarvten sich vor allem selbst als Systemschranzen erster Güte.

Beiden Linksladys gemeinsam war der absolut respektlose Umgang mit einem Regierungschef, der behandelt wurde, als sei er ein unartiger Schulbub. Mit Verachtung und von oben herab wurden naserümpfend Interviews geführt, die eher an Verhöre erinnerten. Gut, vielleicht lag es auch daran, dass man im vormals deutschen Buntland charismatische Politiker mit Weltformat gewöhnt ist, wie etwa Martin Schulz, Claudia Roth, Klein-Heiko Maas oder Sympathiewunder Ralf Stegner. Schwer vorstellbar jedenfalls, dass sich andere Regierungschefs eine solche Behandlung in einem ausländischen TV-Sender gefallen lassen würden.

Umso mehr muss man Kurz Respekt zollen, wie ruhig, professionell und gelassen er mit der prangerähnlichen Situation umging. Vor allem der Verhörstil von Frau Maischberger spottete jeder Beschreibung. Kaum einen Satz durfte Kurz beenden, immer wieder fiel ihm die Moderatorin ins Wort. Ihre ständigen "Mhm's" waren auch nur schwer zu ertragen. Und er musste geistreiche Fragen wie "Haben Sie eigentlich noch einen Studentenausweis?" beantworten. Dazu musste sich Kurz mehrmals vorhalten lassen, dass er sein Jus-Studium (zwei Prüfungen fehlen) nicht beendet hat.

Übrigens durfte er auch nicht Jus sagen - "Jura heißt das bei uns", korrigierte Maischberger im Stile einer Erzieherin. Und ritt immer wieder auf dem fehlenden Abschluss herum. Bei GrünInnen ist das ja kein Problem, die bestehen fast ausschließlich aus Studienabbrechern. Frau Maischberger selbst hat ihr Studium übrigens nach ganzen drei Tagen abgebrochen, was sie natürlich besonders zur Zeigefinger-Wedlerin qualifiziert.

Doch Kurz blieb ganz ruhig. Auch als mit Blickrichtung auf den Koalitionspartner wieder die Nazikeule ausgepackt und zunehmender Antisemitismus beklagt wurde. Letzterer hat natürlich mit dem Islam nichts zu tun, sondern nur mit Trommel-Auftritten von Herrn Strache. Ihre Kompetenz unterstrich Frau Maischberger auch immer wieder ganz raffiniert damit, dass sie Herrn Strache wissend mit "Hans-Christian" titulierte. Ja, das ist Qualitätsjournalismus vom Feinsten.

Schließlich kam mit Jürgen Trittin auch noch der passende Studiogast hinzu - ein alternder 68er und Grün-Kommunist, der als moralische Instanz gehuldigt wurde und ständig von internierten Kindern phantasierte, die Kurz mit seiner Regierung zu verantworten habe. Passend wurde im Hintergrund auch noch das "Logo" der österreichischen Anti-Regierungsdemonstranten eingeblendet – ein durchgestrichener Kreis mit den Konterfeis von Kurz und Strache. Doch auch hier blieb Kurz ganz cool, ließ den gebündelten Schwachsinn gekonnt an sich abperlen.

Wie sich auch an zahlreichen Internet-Postings von deutschen Zusehern nach den beiden TV-Auftritten zeigte, ist es trotz aller Anpatzversuche der linksdrehenden TV-Ladys nicht gelungen, Kurz zu beschädigen - im Gegenteil. Er hat weitere Sympathien gewonnen, gerade weil er so letztklassig behandelt wurde. Fazit: Mission gescheitert, die vereinte Linksmedien-Schickeria hat gegen Kurz den Kürzeren gezogen!