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Andreas Unterberger (Fakten: Mo, 26.02.2018, 15:25)
Was man alles im ORF wohl nie zu hören bekommt

Das Ärgerlichste im ORF (und in einer Reihe anderer Medien) ist gar nicht das, was berichtet wird, sondern, das was nicht berichtet wird. Erst dadurch entsteht ein völlig verzerrter, ein verlogener Eindruck. Wieder zwei neue Beispiele:

Da sagt der älteste Holocaust-Überlebende Österreichs wörtlich den aufsehenerregenden Satz: „Die antisemitischeren Politiker habe ich in der SPÖ erlebt“. Aber fast kein einziges Medium dieses Landes erwähnt diese Aussage auch nur. Natürlich auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht, während er gleichzeitig wochenlang angebliche oder wirkliche alte Liederbücher von kleinen Burschenschaften zur nationalen Spitzenmeldung macht. Dabei kann ja wohl kein Zweifel sein, dass die SPÖ etwas mächtiger ist als ein Wiener Neustädter Mittelschülerverbindung. Auch wenn Christian Kern neuerdings paranoid aus den Burschenschaften Geheimorganisationen macht, die Österreich unterwandern würden (ohne natürlich zu erwähnen, wie viele hochrangige Genossen und einstige Koalitionspartner der Genossen selbst Burschenschafter gewesen sind ...).

Das eine so breit, das andere gar nicht zu berichten, ist ein eklatantes Beispiel von Lügenjournalismus. Oder habe ich da irgendeine Sendung überhört, wo das angemessen berichtet worden wäre? Ich wäre überrascht.

Zweites Beispiel: Geradezu lächerlich ist der „investigative“ Journalismus Österreichs, zu dem sich ja auch der ORF neuerdings gern selbst reiht. Seine ganze Leistung besteht freilich darin, auf Unterlagen zu warten, die ihm Genossen aus Staatsanwaltschaft oder Dokumentationsarchiv oder aus dem Datendiebstahl bei einer Anwaltskanzlei zuspielen.

Man vergleiche damit die wirklich investigative, kreative und mutige Aktion, wie sie vor einigen Tagen etwa ein israelischer Journalist gewagt hat. Dabei war die Aktion für einen Israeli naturgemäß mit extrem hohem persönlichem Risiko verbunden.

Er reihte sich mit versteckter Kamera ausgestattet unter die „Flüchtlinge“. Er zeigte, wie leicht und billig es ist (1250 Dollar), in der Türkei einen falschen syrischen Pass zu kaufen, der verblüffend echt aussieht. Er mischte sich mit Erfolg unter die Muslimbrüder, den allergefährlichsten islamischen Geheimbund.

Am schockierendsten: Er deckte auch auf, mit wieviel Kooperation er von den deutschen Sozialarbeitern und Behördenvertretern rechnen konnte. So war sein behördlicher Sachbearbeiter ein Palästinenser, der ihm eilfertig alle notwendigen Papiere mit den Worten beschaffte: „Mit Allahs Hilfe beginnst du hier jetzt ein neues, islamisches Leben.“ Und als er diesem sagte, drei Jahre wären ihm zu lange, bis er seine Familie nachholen könne, gab ihm der Beamte den Tipp: „Dann bringe sie einfach jetzt übers Meer her.“ Der Beamte bot auch Hilfe bei der Planung der Fluchtroute an.

Die Bilanz des israelischen Journalisten: „Ein gefälschter Pass reicht für eine ganze Sippe.“

Besonders erhellend ist seine bei der Recherche gewonnene Überzeugung, dass in der Türkei mächtige Gruppen hinter der Weiterschleusung der Flüchtlinge stehen. Präsident Erdogan, der mächtigste Muslimbruder in der Welt, könnte das sofort stoppen, wenn er kein strategisches Interesse am Schleusen Richtung Europa hätte. Der Journalist warnt die Europäer als Bilanz: Nicht der Terrorismus sei die große Gefahr, sondern die gewaltlose Machtübernahme durch den politischen Islam.

Kein einziger der "investigativen" österreichischen Selbstdarsteller zwischen ORF und linken Wochenblättern war jemals zu einer auch nur annähernd so spannenden und erleuchtenden Recherche imstande.

Dennoch habe ich auch darüber keinen Bericht gefunden. Ich bitte auch hier wieder um Hinweise, falls ich etwas überhört haben sollte ...